Die Opposition in Georgien wünscht sich ein Land nah am Westen, ein demokratisches Georgien. Doch unter der aktuellen Regierung sehen sie keine Chance darauf.
Zehntausende Menschen haben in der georgischen Hauptstadt Tiflis die Freilassung des ehemaligen Staatspräsidenten und Oppositonsführers Michail Saakaschwili gefordert. Er hatte das Amt von 2004 bis 2013 inne und wurde nach seiner Rückkehr aus dem ukrainischen Exil Anfang Oktober festgenommen.
Saakaschwilis Unterstützer wünschen sich ein westlich orientiertes Georgien. So auch Nika Melia, Vorsitzender der größten Oppositionspartei Vereinigte Nationale Bewegung:
"Wir wollen nicht nur ihn retten, sondern viel mehr noch unsere Zukunft... Es darf hier keine Herrschaft eines Lukaschenkos geben wie in der Ukraine. Wir wollen nicht in einem Staat leben, der keine Demokratie ist. Der heutige Abend ist vielversprechend."
Die Demonstranten vermuten, dass Saakaschwilis Inhaftierung politisch motiviert ist.
Vor den Demonstrationen hatte Ministerpräsident Irakli Gharibaschwili behauptet, der Ex-Präsident versuche, Unruhe zu verbreiten und das Land zu destabilisieren.
Saakaschwilis Unterstützer hoffen nun auf Aufwind und blicken gespannt auf die Stichrunde der Bürgermeisterwahlen in einigen größeren Städten des Landes am 30. Oktober, so auch in Tiflis.