Offenbar ist die 11 Jahre alte Shalomah bei ihren leiblichen Eltern in einer Sekte in Tschechien. Sie war vom Jogging im Landkreis Dillingen nicht zur Pflegefamilie zurückgekehrt.
Seit Samstag Nachmittag wurde die 11-jährige Shalomah vermisst. Laut Mitteilung der Polizei Schwaben Nord war das Mädchen in Holzheim-Eppisburg westlich von Augsburg zum Joggen aufgebrochen und ist seitdem nicht wieder zurückgekehrt. "Nach einer Ausreißer-Geschichte sieht das nicht aus", sagte Polizeioberkommissar Markus Trieb von der Polizei Dillingen. Vermutet wurde bald ein Sektenhintergrund. Offenbar haben die leiblichen Eltern des Mädchens sich jetzt per Email gemeldet und geschrieben, Shalomah gehe es gut. Das Kind hatte in der Pflegefamilie Kontakt mit den leiblichen Eltern.
Die Emails werden jetzt von den Behörden überprüft.
Die Suchaktion der Polizei im Kreis Dillingen mit knapp 100 Kräften auch von der Feuerwehr, einer Rettungshundestaffel sowie einem Hubschrauber wurde am Sonntababend eingestellt.
In der Öffentlichkeitsfahndung wird das Mädchen beschrieben, sie ist 140 cm groß von schlanker Statur und hat braune, schulterlange Haare. Shalomah trug eine schwarze Adidas Laufhose, rosa Nike Sneakers und ein weinrotes Sporttop.
Die Polizei schreibt auch: "Da nicht auszuschließen ist, dass die leiblichen Eltern des Mädchens in Zusammenhang mit dem Verschwinden stehen, nahm auch die Kripo Dillingen bereits erste Ermittlungen auf."
Die Polzei hat auch ein Foto des Mädchens, das bei einer Pflegefamilie lebte, veröffentlicht.
Die leiblichen Eltern sollen einer Sekte angehört haben. Laut dem Bayerischen Rundfunk leben sie mit den zwei Geschwistern des Mädchens bei der Gemeinschaft der "Zwölf Stämme" in Tschechien.
2013 war Familien dieser Sekte in Bayern das Sorgerecht für etwa 40 Kinder entzogen worden. Die Kinder wurden nach Angaben des BR mit einer Rute geschlagen und statt in der Schule von einer Frau unterrichtet, die gar keine Ausbildung als Lehrerin hatte.
In Tschechien ist die körperliche "Züchtigung" - also das Schlagen - von Kindern nicht komplett verboten.