Sackgasse Grenzgebiet: Frauen und Kinder übernachten in Logistikzentrum

Provisorisches Nachtlager in Logistikzentrum nahe Grodno
Provisorisches Nachtlager in Logistikzentrum nahe Grodno Copyright Maxim Guchek/BelTA
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Von Euronews mit DPA / AP
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Minsk kündigte die Einrichtung eines Nachtlagers in einem Logistikzentrum in Grodno an. Die Staatsagentur Belta veröffentlichte Fotos, auf denen zu sehen ist, wie Menschen in einer Halle Matten und Decken ausbreiten.

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**Nach den heftigen Ausschreitungen im polnisch-belarussischen Grenzgebiet hat sich die Lage offenbar wieder beruhigt.
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Am Dienstag hatten polnische Sicherheitskräfte am Grenzübergang Kuznica Wasserwerfer und Tränengas gegen steinewerfende Migranten eingesetzt, die versuchten, den Grenzzaun zu stürmen. Es gab mehrere Verletzte. Eine bedrohliche Eskalation der Krise an der Ostgrenze der Europäischen Union.

"Was Belarus tut ist absolut inakzeptabel"

Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, sprach bei einem Besuch auf polnischer Seite von einer "äußerst komplexen und schwierigen Situation".

"Wir können das enorme Leid der Menschen sehen, die völlig im Unklaren gehalten werden. Was Belarus tut und wie die Menschen benutzt werden, ist absolut inakzeptabel."

Polen und die EU werfen dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko die gezielte Einschleusung von Menschen aus Krisenregionen in das Grenzgebiet vor.

Telefonat mit Merkel

Lukaschenko seinerseits wies erneut alle Verantwortung zurück. Niemand würde von einer Eskalation der Krise profitieren. Darüber sei sich er in einem Telefonat mit der deutschen Bundeskanzlerin einig gewesen.

"Wir sammeln nicht überall auf der Welt Flüchtlinge ein und bringen sie nach Belarus, wie Polen der Europäischen Union mitgeteilt hat. Diejenigen, die legal nach Belarus kommen, nehmen wir auf, so wie es jedes andere Land auch tun würde.

Diejenigen, die gegen das Gesetz verstoßen, und sei es auch nur im Geringsten, setzen wir in ein Flugzeug und schicken sie zurück nach Hause."

Provisorisches Nachtlager in der Region Grodno

Dem polnischen Grenzschutz zufolge campieren derzeit rund 4.000 Flüchtlinge bei eisigen Temperaturen auf der belarussischen Seite der Grenze.

Am Dienstag kündigte Minsk die Errichtung eines provisorischen Nachtlagers in der Region Grodno an. In der Region Grodno werde ein Logistikzentrum so umfunktioniert, dass Frauen und Kinder dort übernachten könnten, meldete die Staatsagentur Belta am Dienstagabend. 

Auf beigefügten Fotos ist zu sehen, wie Menschen in einer Halle Matten und Decken ausbreiten.

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