Grenzdorf Bohoniki kocht warme Mahlzeiten für Migranten und Soldaten

Suppenküche in Bohoniki
Suppenküche in Bohoniki Copyright Matthias Schrader/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Valérie Gauriat
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Die muslimische Gemeinde unterstützt Migranten mit Lebensmitteln und Kleidung. Auch die Sicherheitskräfte an der Grenze werden täglich mit warmen Mahlzeiten versorgt. Für sie eine Frage der Menschlichkeit -- > Bericht von Euronews-Korrespondentin @ValérieGauriat

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Das tatarische Dorf Bohoniki, im Osten Polens, an der Grenze zu Belarus ist ein stiller, aber auch aktiver Zeuge der aktuellen Flüchtlingskrise.

Die dortige muslimische Gemeinde unterstützt Migranten mit Lebensmitteln, Kleidung und grundlegenden Hilfsgütern. Auch die Sicherheitskräfte an der Grenze werden täglich mit warmen Mahlzeiten versorgt. Der Grenzübergang Kuznica-Bruzgi ist nur ein paar Schritte entfernt.

Maciej Szczesnowicz, Leiter der muslimischen Gemeinde, sagt: "All das Leid, das wir sehen, die kleinen Kinder, die weinen, das ist einfach erschreckend. Gleichzeitig fühlen wir uns als Bewohner dieser Gegend sicher, solange das Militär die Grenzen bewacht. Auch sie sind erschöpft.

Wir versuchen, sowohl der einen als auch der anderen Seite zu helfen, denn die Situation ist sowohl für die Migranten als auch für unsere Soldaten eine Schande."

Matthias Schrader/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Suppenküche in BohonikiMatthias Schrader/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.

In Bohoniki fand am Montag zum ersten Mal seit Beginn der Krise die Beerdigung eines jungen Migranten statt, der bei dem Versuch, die Grenze von Belarus aus zu überqueren, gestorben war. Ein 19-jähriger Syrer aus Homs.

Mehrere, seit Langem in Polen lebende Syrer nahmen an der Beerdigung teil. Fidal Hassan erklärt seine Betroffenheit: "Was im Moment geschieht, ist buchstäblich eine Tragödie. Die Länder müssen miteinander reden, sie müssen eine Einigung finden! Entweder man schickt die Leute zurück in ihr Land oder man lässt sie herein.

Aber man lässt sie nicht zwischen den beiden Ländern hängen. Das ist unmöglich. Was kommt dann? Das ist ein einziges Massaker."

Er starb beim Versuch, den eiskalten Grenzfluss zu durchqueren

Ahmad al Hassan starb Ende Oktober, als er versuchte, den eiskalten Grenzfluss Bug zu durchqueren, einer der mindestens zehn Toten die seit Beginn der Grenzkrise offiziell gemeldet wurden.

Die Dorfbewohner, die Ahmad auf ihrem Friedhof beigesetzt haben, befürchten, dass es noch weitere Opfer geben wird.

Euronews-Reporterin Valérie Gauriat sagt: "Viele der Menschen, die an der Grenze zu Belarus in Ostpolen leben, wollen nicht, dass die Migranten ins Land gelassen werden. Andere, wie hier in Bohoniki, glauben, dass Mitgefühl und Menschlichkeit gegenüber denjenigen, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, vor politischem Kalkül stehen sollte."

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