Polizeichef von Rotterdam: "Das sind Kriminelle"

In mehreren niederländischen Städten ist es bei Corona-Protesten zu Krawallen gekommen. Besonders heftig war es am Samstag in Rotterdam, wo die Polizei am Ende gezielt mit scharfer Munition schoss und mehrere Demonstranten verletzte.
Der Polizeichef von Rotterdam Fred Westerbeke sagte: "Wenn ein Polizist seine Waffe zieht und auch schießt, dann muss schon wirklich etwas vorgefallen sein. Das ist klar, dass meine Leute in einer Situation waren, aus der sie nur herauskommen konnten, indem sie diesen Schritt ergriffen. Das sagt einiges darüber, was hier los war."
"Dies sind für mich Kriminelle, die versucht haben, meine Polizeileute zu verletzen oder sogar zu töten", sagte Westerbeke. Nun untersucht die Justiz den Waffeneinsatz.
Nach Aufrufen in sozialen Netzwerken weiteten sich die Unruhen in der Nacht zum Sonntag auf andere Städte der Niederlande aus. Rund 30 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen, die meisten in Den Haag, wo die Polizei auch Hunde und Pferde einsetzte. Fünf Beamte seien dort verletzt worden, teilte die Polizei mit.
In mehreren Städten Europas ist es am Wochenende zu Massenkundgebungen gegen Corona-Maßnahmen gekommen. In Brüssel gingen am Sonntag der Polizei zufolge rund 35.000 Menschen auf die Straße. Dabei kam es zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.