Selenskyj: "Wir sind stark, wie unsere Armee."

Damals hatte man noch miteinander gesprochen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin saßen im Dezember 2019 in Paris an einem Tisch, zusammen mit Gastgeber Emmanuel Macron und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch die Zeiten haben sich geändert. Beobachtern zufolge könnte ein Militärschlag kurz bevorstehen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat im Konflikt mit Russland Gesprächsbereitschaft signalisiert, ließ aber durchblicken, dass er sich im Zweifel auf das Militär verlassen wird. Selenskyi im Parlament in Kiew:
"Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen, dass wir den Krieg mit Russland nicht ohne direkte Gespräche beenden können. Wir müssen mit Moskau sprechen und uns erinnern, dass wir stark sind, so wie unsere Armee."
Bereits im Jahr 2014 hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert und seit nunmehr acht Jahren schwelt der Konflikt an der Ostgrenze der Ukraine.
Eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau stellte nun klar, dass man die aktuellen Vorgänge im Nachbarland weiter genau beobachte. Die Botschaft: Die Aggression kommt aus Kiew.
"Die Streitkräfte der Ukraine bauen ihre militärische Stärke aus. Berichten zufolge befinden sich bereits 125.000 Soldaten in der Konfliktzone", so Sprecherin Maria Sacharowa.
Die NATO sieht Russland als Aggressor, Moskau weist das zurück. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, man müsse auf einen möglichen Angriff auf die Ukraine gefasst sein. Bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Lettland forderte der ebenfalls teilnehmende Vertreter der Ukraine ein neues Verteidigungsbündnis gegen Russland. Die USA haben Gespräche mit Moskau angekündigt.