Kriminelle Kundschaft? Vorwürfe gegen Credit Suisse

Schriftzug der Credit Suisse, aufgenommen in Zürich
Schriftzug der Credit Suisse, aufgenommen in Zürich Copyright AP Photo/Keystone, Steffen Schmidt
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Die Bank setzt sich gegen einen von einer internationale Recherchegruppe veröffentlichten Bericht zur Wehr.

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Eine internationale Recherchegruppe, an der unter anderem die ARD und die Süddeutsche Zeitung beteiligt sind, werfen der Bank Credit Suisse vor, jahrzehntelang Menschen aus kriminellen Kreisen zu ihrer Kundschaft gezählt zu haben. Grundlage der Enthüllungen seien vertrauliche Unterlagen der Bank, die Medienschaffenden zugespielt worden seien, hieß es.

Credit Suisse weist die Vorwürfe zurück

„Die Credit Suisse weist die Vorwürfe und Unterstellungen über die angeblichen Geschäftspraktiken der Bank entschieden zurück", ließ die Bank verlauten. Demzufolge reichten die dargestellten Sachverhalte teils bis in die 1940er Jahre zurück. Die Bank beklagt, dass Informationen aus dem Zusammenhang gerissen und tendenziöse Deutungen vorgenommen worden seien.

Rund 90 Prozent der überprüften Konten seien geschlossen oder seien vor dem Eingang der Presseanfragen in Begriff gewesen, geschlossen zu werden, teilte die Bank mit. Und weiter: „Bei den verbleibenden bestehenden Konten sind wir davon überzeugt, dass angemessene Sorgfaltsprüfungen, Überprüfungen und andere Kontrollmaßnahmen im Einklang mit unserem derzeitigen Rahmen durchgeführt wurden“, lautet es in der Stellungnahme von Credit Suisse.

Wer zählte laut Bericht zur Kundschaft?

Dem Bericht zufolge sollen unter anderem Angehörige des als autokratisch geltenden ehemaligen kasachischen Langzeitpräsidenten Nursultan Nasarbajew zur Kundschaft von Credit Suisse gezählt haben. Weiter heißt es, dass „die Familie eines ägyptischen Geheimdienstchefs, der für die CIA die Folterung von Terrorismusverdächtigen überwachte, ein Italiener, der beschuldigt wurde, kriminelle Gelder für die berüchtigte 'Ndrangheta gewaschen zu haben, ein deutscher Manager, der nigerianische Beamte für Telekommunikationsverträge bestach, und der jordanische König Abdullah II, der ein einziges Konto mit einem Spitzenwert von 230 Millionen Schweizer Franken (223 Millionen Dollar) unterhielt, während sein Land Milliarden an ausländischer Hilfe einnahm“, zur Kundschaft der Bank gezählt haben sollen.

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