Blank aber spendabel: Bundeswehr bietet NATO Verstärkung an

Soldaten verladen Panzerhaubitzen vor dem Transport nach Litauen auf dem Bundeswehrgelände in Münster (14.02.22)
Soldaten verladen Panzerhaubitzen vor dem Transport nach Litauen auf dem Bundeswehrgelände in Münster (14.02.22) Copyright AP Photo/Martin Meissner
Von Euronews mit DPA
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Bundeswehr plant Verstärkung für Nato-Partner. Derweil hagelt es Kritik an der Einsatzbereitschaft des deutschen Miltiärs

WERBUNG

Die Bundeswehr will der NATO zusätzliche Soldaten und Waffensysteme zur Verstärkung der Ostflanke anbieten. Medienberichten zufolge könnte zeitnah eine Infanterie-Kompanie, rund 150 Soldaten mit einem guten Dutzend "Boxer"-Radpanzern, verlegt werden.

Die deutschen Soldaten könnten sich einem französischen Gefechtsverband in Rumänien anschließen, den Paris bei der NATO bereits angekündigt hat.

Zudem plant Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) der NATO das "Patriot"-Flugabwehrraketensystem anzubieten, das zum Beispiel im Baltikum für einen besseren Schutz sorgen könnte.

Darüber hinaus will Berlin offenbar der Allianz für NATO-Missionen in der Nord- und Ostsee eine Korvette und eine Fregatte als Option anbieten. Diese Kriegsschiffe müssten allerdings von anderen Missionen im Mittelmeer abgezogen werden. Dazu käme ein deutsches Flottendienstboot mit Sensortechnik, das bereits in die Ostsee unterwegs ist.

"Das fühlt sich nicht gut an! Ich bin angefressen!"

Vor dem Hintergrund der Ukraine-Invasion des russischen Militärs kritisierte der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais die deutsche Verteidigungspolitik der vergangenen Jahre scharf und bezeichnet das deutsche Militär als lediglich bedingt einsatzbereit.

Das Heer, das er führen dürfe, stehe mehr oder weniger blank da. Die Optionen, die man der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können seien extrem limitiert.

Man habe es kommen sehen und es nicht geschafft, die aus der Krim-Annexion gezogenen Folgerungen umzusetzen. Deutschlands oberster Heeressoldat wörtlich: "Das fühlt sich nicht gut an! Ich bin angefressen!"

Auch Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) geht hart mit der deutschen Sicherheitspolitik der vergangenen Jahre ins Gericht.

AKK: "Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben"

"Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben", schreibt sie auf Twitter. Nach den Konflikten in Georgien, auf der Krim und im Donbass sei nichts vorbereitet worden, was den russischen Präsidenten Wladimir Putin "wirklich abgeschreckt hätte".

Kramp-Karrenbauer: "Wir haben die Lehre von Schmidt und Kohl vergessen, dass Verhandlungen immer den Vorrang haben, aber man militärisch so stark sein muss, dass Nichtverhandeln für die andere Seite keine Option sein kann."

24.02.2022
10:50
In diesem Ticker finden Sie weitere Informationen zu Russlands Krieg in der Ukraine
  • Russland und die Ukraine haben 5 Stunden lang in Belarus verhandelt, doch Moskau fordert die Anerkennung der 2014 annektierten Krim als russisch.
  • Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag hat Ermittlungen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine eingeleitet.
  • NATO-Mitlglied Türkei sperrt den Bosporus und die Dardanellen für Kriegsschiffe.
01.03.2022
00:43
Die Angriffe auf Kiew und Charkiw dauern an. Und Videos von Gesprächen mit russischen Soldaten gehen viral: "Hier war Frieden, bevor Sie gekommen sind"
28.02.2022
22:01

FC Schalke 04 gibt Gazprom den Laufpass

euronewsDer deutsche Fußball-Zweitligist stellt seine Zusammenarbeit mit dem russischen Unternehmen ein. Gazprom war bisher Hauptgeldgeber der Königsblauen.
28.02.2022
22:00
Viele Reaktionen aus der Sportwelt auf den Krieg in der Ukraine.
28.02.2022
21:18
Der Staatsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Karim Khan hat Ermittlungen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine eingeleitet.. Es geht laut Erklärung des Chefanklägers um "Kriegsverbrechen" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".
28.02.2022
21:15
Chaotische Szenen am Bahnhof von Lemberg oder Lwiv - viele wollen die Stadt im Westen der Ukraine verlassen.
28.02.2022
21:12
Die Türkei verbietet Kriegsschiffen die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu verwies auf den Vertrag von Montreux von 1936. Dieser schränkt Durchfahrt der Meerengen in Kriegszeiten ein. 
Zur Zeit warten vier russische Kriegsschiffe in der Türkei auf die Weiterfahrt.

Dardanelles Strait · Turkey

Dardanelles Strait · Turkey★★★★★ · Strait
28.02.2022
18:40
Heftige Explosionen in Kiew
Während die Delegationen der Ukraine und Russlands über eine Lösung verhandeln, greifen russsische Truppen an diesem Abend offenbar die ukrainische Hauptstadt an. In Kiew sind Explosionen zu hören und zu sehen. Das berichten Menschen in den sozialen Netzwerken und verschiedene ukrainische Medien.
28.02.2022
16:35

Netto stellt Verkauf von Waren aus Russland ein 

Die Supermarktkette Netto, die vor allem im Norden und Osten Deutschlands vertreten ist, boykottiert russische Waren. Damit folgt sie ihrem dänischen Mutterkonzern, Salling Group. In Deutschland, Dänemark und Polen würden bereits seit Samstag keine Waren mehr aus Russland mehr angeboten. Dies betreffe rund 15 Artikel, darunter Süßwaren, Fertiggerichte und Spirituosen wie Wodka.

28.02.2022
16:26
Hackerangriff auf russische Medien: "Das ist nicht unser Krieg"
Hacker haben am Montag die Internetseiten mehrerer russischer Staatsmedien und Tageszeitungen manipuliert. Auf den Internetseiten der Kreml-freundlichen Tageszeitung "Iswestija", der staatlichen Nachrichtenagenturen Tass, Ria Nowosti, Kommersant und des Magazins Forbes Russia tauchte für einige Minuten eine Botschaft auf, in der ein Ende der russischen Invasion gefordert wurde. Das Banner mit Absender des Hackerkollektiv "Anonymous" lautete: "Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod. Putin bringt uns zum Lügen und bringt uns in Gefahr".

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

"Situation bedrohlich": Kein Ende der Kämpfe um Kiew in Sicht

Konferenz in Ramstein: Beratungen über weitere Unterstützung der Ukraine

Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine: Druck auf Berlin steigt