"Situation bedrohlich": Kein Ende der Kämpfe um Kiew in Sicht

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Copyright Yorgos Karahalis/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von euronews
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Die russische Invasion in der Ukraine dauert an. Präsident Selenskyj beteuert, das Land werde seine Unabhängigkeit weiter verteidigen.

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In der ukrainischen Hauptstadt halten die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Die Situation sei bedrohlich, so Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Während ukrainische Einheiten unter anderem wichtige Brücken in der Millionenmetropole sichern, hat Russland laut eigenen Angaben Gebieten im Westen der Stadt unter Kontrolle. Wie weit die Truppen wirklich fortgeschritten sind, ist nicht klar.

Unterdessen veröffentlichte der ukrainische Präsident Wolodmyr Selenskyj ein Video, das ihn im Beisein des Ministerpräsidenten und weiterer wichtiger Politiker vor dem Präsidialamt zeigt. Es hatte Gerüchte gegeben, Selenskyj habe die Stadt verlassen oder verstecke sich in einem Bunker. "Wir sind hier und verteidigen unsere Unabhängigkeit und unser Land und das bleibt auch so", sagte er. Allen Bürgerinnen und Bürgern, die dasselbe täten, gebühre Ehre.

Selenskyj telefoniert mit Biden

US-Präsident Joe Biden sicherte dem ukrainischen Präsidenten erneut Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. Biden teilte am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme mit, er habe mit Selenskyj telefoniert und ihn über laufende wirtschaftliche, humanitäre und sicherheitspolitische Hilfen der USA informiert. Biden betonte auch: "Ich habe das mutige Handeln des ukrainischen Volkes gelobt, das für die Verteidigung seines Landes kämpft."

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, derzeit würden eine Reihe von Optionen geprüft, wie zusätzliche Unterstützung für die Ukraine sichergestellt werden könne. "Wir werden also, um es ganz klar zu sagen, zusätzliche Sicherheitshilfe für die Ukraine bereitstellen", sicherte auch Pentagon-Sprecher John Kirby zu. Die Situation in der Ukraine sei heute aber anders als noch vor ein paar Tagen. Deshalb müsse man nun nach Möglichkeiten suchen.

Selenskyj hatte dem Westen jenseits sicherheitspolitischer und finanzieller Hilfen mangelnde Unterstützung im tatsächlichen Kampf gegen die russischen Angreifer vorgeworfen. "Wir verteidigen unseren Staat allein", beklagte der ukrainische Präsident. "Die mächtigsten Kräfte der Welt schauen aus der Ferne zu." Biden hat mehrfach klar gemacht, er werde keine Kampftruppen in die Ukraine schicken.

UN-Resolution scheitert im Sicherheitsrat - China enthält sich

Eine gegen die russische Invasion gerichtete Resolution im UN-Sicherheitsrat scheiterte wie erwartet. Moskau legte bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Freitag in New York ein Veto gegen den Text ein - China jedoch enthielt sich zusammen mit Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. 11 Staaten des 15-köpfigen Rates stimmten für den Text. Westliche Diplomaten werteten dies als Erfolg bei ihrem Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen Moskau und Peking zu treiben.

Kommt es zu Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine?

Die russische Armee greift das Land seit Donnerstagfrüh von verschiedenen Orten aus an. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge sind im ganzen Land bereits 100.00 Menschen auf der Flucht vor den Kämpfen.

Ob es in den kommenden Tagen zu Verhandlungen kommt, die die russische Invasion stoppen könnten, ist derzeit völlig unklar. Beide Seiten hatten Gesprächsbereitschaft signalisiert, aber konkrete Anzeichen gibt es bisher nicht.

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