Russland bereitet eine Annexion von Cherson und Mariupol vor

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Von Katharina Sturm
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Das US-Außenministerium hat seine Besorgnis über Russlands massenhafte Einbürgerungen in den besetzten Gebieten der Ukraine mitgeteilt. Washington vermutet, dass es sich dabei um Vorbereitungen auf die Annexion von unter anderem Cherson und Mariupol handelt.

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Das US-Außenministerium ist beunruhigt, dass Russland massenhafte Einbürgerungen in den besetzten Gebieten der Ukraine vornimmt. Washington vermutet, dass dies eine Vorbereitung auf die Annexion von Cherson und Mariupol sein könnte, um so einen Landkorridor zur Krim zu schaffen.

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, gibt seine Besorgnis über die Schritte zur Institutionalisierung der russischen Kontrolle auf besetzten ukrainischen Gebieten bekannt. Der Kreml würde aktuell vermutlich einige Ansätze abwägen - von der Anerkennung einer so genannten Volksrepublik, wie Russland es in Donezk und Luhansk getan have, bis hin zu einer versuchten Annexion, wie es Russland auf der Krim getan have, so Price.

Nicht nur Cherson und Mariupol sind von den Institutionalisierungs-Plänen betroffen. Auch aus Melitopol wurden von der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nocosti Aufnahmen veröffentlicht, in denen die Menschen in Melitopol russische Pässe beantragen. Und in Wolnowacha hören die Kinder in den Schulebn die russische Nationalhymne. Sie werden dabei von bewaffneten russischen Soldaten beobachtet.

Bereits zuvor verfügte Russland über ein Programm zur beschleunigten Einbürgerung von Menschen in den Regionen Cherson und Saporischschja in der Ostukraine. Das Programm wird von Russland unterstützenden Separatisten gefordert. Erst vergangene Woche gab Putin einen Befehl heraus, um Menschen in den beiden Regionen, eine schnelle Erlangung der russischen Staatsbürgerschaft zu ermöglichen.

In den besetzten Gebieten wurden pro-russische Verwaltungen gebildet und ein Übergang zu Zahlungen in Rubel angekündigt. Der russische Rubel sei in Cherson bereits vollständig im Umlauf. Alle Geschäfte müssen neben der krainischen Währung Hrywnja nun auch den russischen Rubel akzeptieren, teilte der stellvertretende Leiter der pro-russischen Verwaltung vor Ort mit. Kirill Stremousov von der pro-russichen Verwaltung behauptete, dass 99% der Lebensmittel und Fertigwaren, die in Cherson geliefert werden, aus Russland kommen und daher sei der Wechsel zum Rubel gerechtfertigt. In der Region wurden außerdem SIM-Karten der russischen Telekom-Betreiber verteilt. Die Regionen Cherson und Saporischschja haben ebenfalls auf russisches Internet umgestellt.

Die pro-russische Verwaltung in Cherson rechnet damit, dass die Region bereits bald Teil der Russischen Föderation wird. Eine Entscheidung diesbezüglich wird bis zum 12. Juni, dem russischen Nationalfeiertag erwartet.

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