15.000 Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine

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Von Euronews mit dpa
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Morde, Vergewaltigungen, Angriffe auf Krankenhäuser: Kriegsverbrechen in der Ukraine entsetzen die Welt.

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Die Ukraine hat nach drei Monaten Krieg bereits in mehr als 15.000 Fällen Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen eingeleitet. In Den Haag beim Internationalen Strafgerichtshof hatten zuvor die Ankläger über den Stand der Ermittlungen zu den mutmaßlichen Kriegsverbrechen beraten.

Insgesamt seien 80 Verdächtige in Gewahrsam, teilte ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa in Den Haag mit. Mehr als 600 Verdächtige - darunter hochrangige russische Politiker und Offiziere - seien im Visier der Behörden.

Täglich kämen 200 bis 300 neue Fälle von Kriegsverbrechen dazu.

Die Chefankläger der Ukraine, Polen, Litauen und des Internationalen Strafgerichtshofes gehören einem gemeinsamen Ermittlerteam zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen in der Ukraine an. Auch Lettland, Estland und Slowakei sind seit Dienstag mit von der Partie. Die Arbeit wird von der EU-Justizbehörde Eurojust koordiniert.

Der Chefankläger des Weltstrafgerichts, Karim Khan, hatte Mitte Mai die größte Gruppe an Ermittlern ins Kriegsgebiet geschickt, die der Gerichtshof je entsandt hat. Nun will er nach eigenen Angaben in wenigen Wochen ein eigenes Büro in Kiew eröffnen. In 17 weiteren Ländern laufen ebenfalls Untersuchungen.

Kiew hat bereits drei russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine vor Gericht gestellt. An diesem Dienstag wurden zwei von ihnen zu elfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie am ersten Tag der Invasion zivile Gebäude in der Region Charkiw beschossen hatten. Beide bekannten sich schuldig.

Anfang dieses Monats wurde ein anderer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er einen Zivilisten getötet hatte.

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