Zurück in die besetzte Heimat: Übergang für Ukrainer an der Frontlinie

Kind auf dem Rückweg in russische besetztes Gebiet in der Ukraine
Kind auf dem Rückweg in russische besetztes Gebiet in der Ukraine Copyright Screenshot NRK via EBU
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Von Euronews mit EVN
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Es ist eine lange Schlange - manchmal warten Ukrainer 10 Tage lang, bis sie den einzigen Übergang an der Frontlinie passieren dürfen, um in ihre von Russland besetzten Städte zurückkehren dürfen. Eine nicht ungefährliche Reise.

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Ein Parkplatz in der ukrainischen Stadt Saporischschja ist der Sammelpunkt für alle Ukrainerinnen und Ukrainer, die in ihre jetzt von Russland besetzten Gebiete zurückkehren möchten. Bisher sind 6000 Menschen zurückgekehrt. Sie mussten im Krieg ihre Heimat verlassen. Dieser Übergang ist der einzige an der Frontlinie, durch den ihnen die russische Armee erlaubt, mit Autokonvois in ihre Gebiete zurückzufahren.

"Natürlich informieren wir die Menschen über das Sicherheitsrisiko," sagt Mykola Shkrebtan, der als Berater für die ukrainische Armee arbeitet. Den Konvoi, fügt er hinzu, würden Sprengstoff-Experten begleiten. 

Lange Wartezeiten

Die Autoschlange ist lang. Manche warten bis zu zehn Tage, bis sie einen Platz im Konvoi bekommen. Die Rückkehr in die besetzten Gebiete ist freiwillig, aber das Leben dort ist nicht ungefährlich. 

Nadiya, eine ukrainische Mutter, die ihren Sohn Timophy auf dem Arm trägt, will mit ihrem Mann und ihrem Kind in die von Russland besetzte Heimatstadt zurückkehren. Die Entscheidung sei ihnen schwer gefallen, sagt sie. Aber ihnen sei nichts anderes übrig geblieben, denn der Vater hat nirgendwo Arbeit gefunden. "Meine Mutter und meine Schwester leben noch in unserer Heimatstadt und sagen, solange du die Russen nicht provozierst, ist das Leben dort quasi normal," sagt Nadya.

Die russische Armee veröffentlicht Listen mit den Namen derjenigen, denen sie die Rückkehr erlaubt. Etwa 150 bis 200 Autos dürfen täglich passieren und fahren in von Russland besetzte Städte wie Cherson, Donetsk oder Mariupol. Aus Angst vor Repressalien, wollen sich die meisten Rückkehrer nicht vor laufender Kamera äußern.

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