Schnapsidee? Junge Leute in Japan sollen mehr saufen

Junge Menschen in Japan trinken immer weniger Alkohol
Junge Menschen in Japan trinken immer weniger Alkohol Copyright Hiro Komae/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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In Tokio sind die Bars voll, aber die Gläser nicht voll genug. Der Meinung ist zumindest die japanische Regierung, die eine skurrile Alkoholkampagne ins Leben gerufen hat.

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In Tokio sind die Bars voll, aber die Gläser nicht voll genug. Der Meinung ist zumindest die japanische Regierung, die eine skurrile Alkoholkampagne ins Leben gerufen hat. 

Unter dem Motto "Sake Viva!" können 20- bis 39-Jährige neue Produkte, Designs, Verkaufsmethoden vorschlagen, um jungen Leuten die Lust am Trinken zurückzubringen. "Das ist eine gute Idee!" sagt ein junger Mann in Tokio.  "Ich mag Alkohol, gute Initiative!", findet sein Freund.

Weniger Alkohol, weniger Steuereinnahmen

Ziel des Projekts: Mehr Steuereinnahmen in die klamme Staatskasse spülen, denn die junge Generation trinkt immer weniger und wird immer gesundheitsbewusster – besonders seit der Corona-Pandemie.

Barbesitzerin Kiyri Matsui ist begeistert von der Idee: "Es ist gut, der Alkoholindustrie unter die Arme zu greifen und dafür zu sorgen, dass nicht nur ältere Menschen mehr trinken, sondern auch junge.“

"Keine gute Politik für unser Land"

Andere halten die Kampagne für eine gefährliche Schnapsidee, wie Noboru Hosaka, Direktor des Vereins „Nein zum Alkohol“: “Das ist keine gute Politik für unser Land", beklagt er. 

1995 wurden in Japan laut offiziellen Zahlen noch 100 Liter Alkohol pro Jahr und Kopf getrunken, 2020 waren es nur noch 75. Dadurch ist der Anteil der Alkoholsteuer am Fiskus von fünf Prozent auf 1,7 Prozent geschrumpft.

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