Der Konflikt zwischen dem Kosovo und Serbien ist neuerdings eskaliert. Vermittlungsgespräche durch die EU haben bisher nichts gebracht. Nun fordert Serbiens Präsident Vucic die Nato dazu auf, die serbische Minderheit im Kosovo zu schützen. Sonst, droht er, würde sein Land das selbst tun.
Serbiens Präsident Vucic hat die Nato dazu aufgerufen, die serbische Minderheit im Kosovo zu schützen. Andernfalls werde Belgrad das selbst in die Hand nehmen. Grund für die neue Eskalation waren Einreiseregeln für Serben, die der Kosovo einführen wollte.
Vucic sieht darin einen Versuch, Serben aus dem Kosovo zu vertreiben. Er werde das nicht erlauben. "Es wird keine Schlangen von Flüchtlingen geben, sagte Vucic am Sonntag in einer Fernsehansprache, „wir werden unser Volk vor Verfolgung und Pogromen schützen, falls die Nato das nicht tun will, falls die KFOR-Truppen das nicht tun wollen."
Vermittlung durch EU
Am Donnerstag blieben die Gespräche des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mit den Regierungschefs von Serbien und dem Kosovo ergebnislos. Brüssel macht eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Pristina und eine Anerkennung des Kosovos durch Serbien zur Bedingung für den EU-Beitritt beider Länder.
Im Kosovo sind seit 1999 knapp 4000 Nato-Gruppen stationiert. Das Militärbündnis hat bekräftigt, dass die KFOR-Mission jederzeit bereit sei, einzugreifen, sollte die Stabilität gefährdet sein.