Ukraine: UN zählt rund tausend tote Zivilisten pro Kriegsmonat

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Von Euronews, su mit AP, AFP
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Rund tausend tote Zivilisten in der Ukraine pro Kriegsmonat: Auf diese Zahl kommt das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (UNHCHR in Genf). Humanitäre Organisationen wie das Rote Kreuz fürchten jetzt schon den Winter.

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Rund tausend tote Zivilisten in der Ukraine pro Kriegsmonat: Auf diese Zahl kommt dasUN-Hochkommissariat für Menschenrechte (United Nations High Commissioner for Human Rights, UNHCHR in Genf). Vom  24. Februar bis zum 22. August 2022 zählte die Behörde der ChileninMichelle Bachelet mindestens 5.587 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung, darunter mindestens 362 Kinder. Zudem wurden während des Ukraine-Krieg bisher mindestens 7.890 verletzte Zivilist:innen erfasst, darunter 610 Kinder.

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Mehr als die Hälfte der Todesfälle, 3.317, wurden im Donbass gezählt, die überwältigende Mehrheit im ukrainisch kontrollierten Gebiet. Das umkämpfte Gebiet hatte in friedlicheren Zeiten rund 6 Millionen Einwohner (Ukraine insgesamt rund 42 Millionen).

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Bei den Angaben handelt es sich um durch die UN bestätigte zivile Opfer. Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (Office of the High Commissioner for Human Rights OHCHR) geht aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl an Verletzten und Toten in der ukrainischen Zivilbevölkerung wesentlich höher ist - viele Berichte ließen sich erst später verifizieren oder gar nicht.

FLÜCHTLINGE 

Bis Mitte August 2022 hatten laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) rund 11,15 Millionen Menschen aus der Ukraine die Grenze in ein Nachbarland überquert – auf der Flucht vor Krieg und Angriffen des russischen Militärs. Laut UN sind fast 6,7 Millionen Ukrainer in ganz Europa registriert, 3,8 Millionen unter vorübergehendem Schutz oder ähnlichen nationalen Schutzsystemen.

Humanitäre Organisationen wie das Rote Kreuz fürchten jetzt schon den Winter.

Birgitte Bischoff Ebbesen, Regionaldirektorin der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) für Europa und Zentralasien

„Die humanitären Bedürfnisse sind, wie gesagt, enorm. Es geht um Nahrung und Treibstoff und den Zugang zu einer menschenwürdigen Unterkunft für die Menschen auf der Flucht. Und das gilt sowohl innerhalb der Ukraine wie auch in den Nachbarländern. Für uns ist das also eine äußerst komplexe Krise, und wir müssen in einem nach wie vor dynamischen Umfeld in sehr großem Umfang reagieren.“

Etwas mehr als 4,5 Millionen Ukrainer, die das Land als Flüchtlinge verlassen haben, sind inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt. Um Kiew wird nicht mehr gekämpft, aber der Krieg geht weiter, mit verheerenden Auswirkungen: Es gibt keine Arbeit, keine Unterkunft für alle. Viele erwartet wohl der härteste Winter ihres Lebens...

Euronews, su mit AP, AFP

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