Seit Jahrzehnten bekriegen sich Armenien und Aserbaidschan wegen des Gebiets Berg-Karabach. Nun ist die Gewalt zwischen den beiden Ländern wieder eskaliert. Laut Armenien sind 49 armenischen Soldaten getötet worden. Beide Länder machen sich gegenseitig für die erneute Eskalation verantwortlich.
Im Süd-Kaukasus sind wieder schwere Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan ausgebrochen. Offiziellen armenischen Angaben zufolge sind dabei 49 armenische Soldaten gefallen. Armenien veröffentlichte Bilder, die aserbaidschanische Soldaten beim Grenzübertritt auf armenisches Gebiet zeigen sollen.
Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan sagte im Parlament in Eriwan, ascherbaidschanische Truppen hätten armenische Stellungen angegriffen. Sein Land wolle Russland um Hilfe bitten, gemäß einem Abkommen über militärische Kooperation zwischen den beiden Ländern.
Baku: "Armenische Sabotageversuche"
In Baku sprach das Verteidigungsministerium Aserbaidschans wiederum davon, dass ein großangelegter armenischer Sabotageversuch die Kämpfe ausgelöst habe. Dass aserbaidschanische Soldaten versucht haben sollen, die Grenze zu überqueren, wurde von Baku zurückgewiesen.
Jahrzehntelanger Konflikt
Armenien und Aserbaidschan bekriegen einander seit Jahrzehnten wegen des Gebiets Berg-Karabach. Im letzten Krieg in 2020 übernahm Aserbaidschan große Teile des umkämpften Gebietes. Der Krieg endete mit einem von Russland vermittelten Friedensabkommen.
USA und EU fordern Ende der Kämpfe
US-Außenminister Antony Blinken hat angesichts dieser militärischen Eskalation zu einem Ende der Kämpfe aufgerufen. Blinken habe den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev in einem Gespräch aufgefordert, „die Feindseligkeiten einzustellen“, teilte das US-Außenministerium am Dienstag mit. In einer Unterhaltung mit Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan betonte Blinken dem Ministerium zufolge „die Notwendigkeit eines Rückzugs der Streitkräfte“. Auch EU-Ratschef Charles Michel hat zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts aufgerufen. Es brauche einen vollständigen und dauerhaften Waffenstillstand, schrieb er auf Twitter.