Parlamentswahl in Dänemark: Wird Ex-Ministerpräsident Rasmussen zum Königsmacher?

Wahl in Dänemark: Lars Løkke Rasmussen bei der Stimmabgabe
Wahl in Dänemark: Lars Løkke Rasmussen bei der Stimmabgabe Copyright Martin Sylvest/AP
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Von Euronews mit dpa
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Bei der Parlamentswahl in Dänemark hofft Ministerpräsidentin Frederiksen auf eine Regierungszusammenarbeit in der politischen Mitte. Einem linksgerichteten Lager steht ein Mitte-rechts-Block gegenüber. Am Ende könnte Ex-Regierungschef Rasmussen das Zünglein an der Waage sein.

In Dänemark finden heute Parlamentswahlen statt. Mehr als vier Millionen Wahlberechtigte sind zur Stimmabgabe aufgerufen.

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Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hofft auf eine breite Regierungszusammenarbeit in der politischen Mitte. Bislang ließ sich die 44 Jährige mit ihrer rein sozialdemokratischen Minderheitsregierung hauptsächlich vom linksgerichteten Lager unterstützen.

Wie bei der letzten Dänemark-Wahl 2019 dürften die Sozialdemokraten stärkste Kraft werden. Weniger klar ist dagegen, wie die Mehrheitsverhältnisse nach der Wahl aussehen werden. Bislang teilte sich die dänische Politik im Wesentlichen in ein linkes rotes Lager und einen blauen Mitte-rechts-Block auf. 

Am Ende könnte es darauf hinauslaufen, dass Ex-Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen die Rolle des Königsmachers einnehmen wird: Der frühere Venstre-Chef hat sich mit seiner neuen Partei Die Moderaten genau zwischen den Blöcken positioniert, ohne sich auf eine Seite festzulegen.

Färöer-Inseln haben schon abgestimmt

Eine Wählerin erklärt sie sei dafür, wenn alles auf breiter Ebene verhandelt werde. "Ich finde es nicht gut, wenn nur der linke Block an der Macht ist."

Auf den zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln durften die Wählerinnen und Wähler wegen eines Gedenktages für auf See verstorbene Färinger bereits am Montag abstimmen. Wie der dortige Rundfunksender KVF nach Auszählung aller Stimmen berichtete, behalten die beiden stärksten färöischen Parteien jeweils ihr Mandat.

Wahllokale bis 20 Uhr geöffnet

Eines davon wird im dänischen Parlament dem Mitte-links-, das andere dem Mitte-rechts-Block zugerechnet. Den Sitz der prodänischen Partei Sambandsflokkurin übernimmt demnach die 26-Jährige Anna Falkenberg von ihrem Großvater Edmund Joensen.

Das dänische Parlament in Kopenhagen hat 179 Sitze. Je zwei davon sind für Repräsentanten Grönlands und der Färöer-Inseln bestimmt, die zwar jeweils weitgehend autonom sind, offiziell aber zum Königreich Dänemark gehören.

Erste Prognosen dürfte es unmittelbar nach Schließung der Wahllokale um 20 Uhr geben. Ein vorläufiges Endergebnis ist dann im Laufe der Nacht zu erwarten.

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