Madrid: Massendemonstration für Lohnerhöhungen

Die Plaza Mayor in Madrd glich an diesem Donnerstag einem Menschenmeer
Die Plaza Mayor in Madrd glich an diesem Donnerstag einem Menschenmeer Copyright Manu Fernandez/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP
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Laut einer heute veröffentlichten Erhebung von Caritas Spanien können drei von zehn spanischen Familien keinen würdigen Lebensunterhalt mehr bestreiten. Die Arbeitgeber stellen sich nicht grundsätzlich quer gegen Lohnerhöhungen.

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Tausende Menschen sind in Madrid dem Aufruf zweier führender Gewerkschaften gefolgt und haben sich zu einem Protest gegen die gestiegenen Lebenhaltungskosten versammelt. Unter dem Motto "Lohn oder Konflikt" kamen die Demonstrierenen nach einem Marsch zu einer Kundgebung auf der zentralen Plaza Mayor zusammen. 

Die Haupt-Forderung der Gewerkschaften UGT und Comisiones Obreras ist eine Erhöhung des Mindestlohns von aktuell tausend Euro.

Eine Demonstrantin unterstrich: "Wir wollen, dass die Löhne angeglichen werden und dass die Arbeiterklasse ein bisschen mehr Mitspracherecht hat. Die Wahrheit ist, dass alle Berufsgruppen weit hinter der Inflation und den Preissteigerungen bei allen Produkten zurückbleiben."

Die Inflation in Spanien war im Juli auf 10,8 Prozent geschnellt. Dann ging sie langsam zurück. Im Oktober lag sie bei 7,3 Prozent und damit ähnlich hoch wie in Frankreich (7,1%), aber deutlich niedriger als in Deutschland (11,6 %) oder im EU-Schnitt im Oktober 2022 (10,7%).

"Löhne reichen leider nicht aus"

Die arbeitssuchende 55 Jahre alte Carmen Troyano sagte auf der Plaza Mayor: "Im Moment reichen die Löhne leider nicht aus, um unsere Grundbedürfnisse zu decken. Deshalb sind wir hier. Wir fordern Gehaltserhöhungen und die Durchsetzung angemessener Rechte."

Die spanische Caritas hat an diesem Donnerstag einen Bericht veröffentlicht, nach dem drei von zehn Familien in Spanien keine finanziellen Rücklagen haben, um einen würdigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Der spanische Arbeitgeberverband (CEOE) verhandelt bereits mit Gewerkschaften und lehnt Lohnerhöhungen nicht grundsätzlich ab. Diese müssten aber unterhalb der Inflationsrate liegen.

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