Fast 72 Prozent Finnlands ist bewaldet, die Forstwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle.
Der finnische Wald ist eine Goldgrube. 18 Milliarden Euro waren die Güter wert, die ihren Ursprung im dichten Baumbestand des Landes hatten und im vergangenen Jahr hergestellt wurden. Aber der Wald soll auch als Lebensraum und Luftverbesserer geschützt werden. Darauf setzt die Europäische Union - und hat die Rechnung ohne den finnischen Forstwirt gemacht.
„Wenn der Vorschlag durchgeht, dass 20 Prozent der Waldfläche geschützt werden müssen, bedeutet das, dass die Wälder uneinträglich werden. Eine solche Fläche zu vererben, ist undenkbar. Das ist besorgniserregend“, meint der Forstwirt Matti Jäppilä.
Zu viel Abholzung?
Saara-Sofia Sirén, Abgeordnete der oppositionellen Nationalen Sammlungspartei erläutert: „Für Finnland ist es wichtig, dass wir insbesondere in der Forstpolitik Entscheidungen auf nationaler Ebene treffen können, weil die bei uns viel wichtiger ist als in vielen anderen EU-Ländern. Die von der Kommission erlassene Verordnung ist vor allem für Finnland außerordentlich ungerecht."
Die finnische Mitte-links-Regierung will erreichen, dass die Wälder mehr Treibhausgase schlucken als die eigene Bevölkerung ausstößt, sieht sich aber gleichzeitig der Kritik ausgesetzt, zu viel Abholzung zu Wirtschaftszwecken zuzulassen.
„In Finnland werden die Wälder stark genutzt. Die finnische Forstwirtschaft ist weltweit führend, sowohl was die Herstellungsmengen als auch viele andere Kennzeichen angeht. Es hat in den vergangenen zehn Jahren einen deutlichen Rückgang der Waldarten gegeben. Es gibt da eine rückläufige Entwicklung“, sagt Jaana Bäck, Professorin für Forstwissenschaft an der Universität Helsinki.
Fast 72 Prozent Finnlands ist bewaldet, macht 26,3 Millionen Hektar Wald - und das ist EU-weit spitze.