Kampf gegen Inflation: London erhöht Steuern und streicht Ausgaben

Der britische Finanzminister stellte seinen Haushaltsplan am Donnerstag im Parlament in London vor.
Der britische Finanzminister stellte seinen Haushaltsplan am Donnerstag im Parlament in London vor. Copyright Alastair Grant/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Euronews, dpa. AP
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Der britische Finanzminister Jeremy Hunt hat heute seinen Haushaltsplan im Parlament vorgestellt. Der Plan sieht Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen vor. Großbritannien leidet zurzeit an einer hohen Inflation. Die Wirtschaft steht laut Experten am Anfang einer langen Rezession.

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Der britische Finanzminister Jeremy Hunt hat am Donnerstag seinen Haushaltsplan im Parlament vorgestellt. Der Plan sieht Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen vor. Großbritannien leidet zurzeit an einer hohen Inflation. Die Wirtschaft steht laut Experten am Anfang einer langen Rezession.

Der britische Finanzminister Jeremy Hunt hat am Donnerstag seien Plan vorgestellt, um die gewaltigen Defizite im Staatshaushalt auszugleichen. Der Plan sieht Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von 55 Milliarden Pfund vor.

Hunt kündigte unter anderem an, die Höhe des Steuerfreibetrags um zwei weitere Jahre bis 2028 einzufrieren. Das bedeutet, dass Millionen Menschen wegen der steigenden Inflation und höherer Löhne in höhere Steuerklassen rutschen werden. Zudem soll die Schwelle für den Spitzensteuersatz, der bei 45 Prozent liegt, gesenkt werden und künftig bereits für Jahreseinkommen von 125 140 Pfund (143 260 Euro) statt bisher 150 000 Pfund gelten.

Seinen Plan stellte Hunt dem Parlament in London am Donnerstag vor, und sprach von schwierigen Entscheidungen. "Angesichts des beispiellosen globalen Gegenwinds machen sich Familien, Rentner, Unternehmen, Lehrer, Krankenschwestern und viele andere Sorgen um die Zukunft", sagte Hunt im Parlament. "Deshalb legen wir heute einen Plan zur Bewältigung der Lebenshaltungskosten, der Krise und des Wiederaufbaus unserer Wirtschaft vor. Unsere Prioritäten sind Stabilität, Wachstum und öffentliche Dienstleistungen".

Laut Hunt sollten die Maßnahmen die Inflation senken und den Staatshaushalt ausgleichen. Dazu gehört auch, die öffentlichen Ausgaben in einigen Bereichen deutlich zu senken. Zur Finanzierung wird die Übergewinnsteuer für Energiekonzerne von 25 auf 35 Prozent erhöht. Der Finanzminister kündigte aber auch höhere Ausgaben etwa für den maroden Gesundheitsdienst NHS sowie Schulen an.

Während andere europäische Länder ebenfalls mit einer hohen Inflation zu kämpfen haben, macht der Brexit die Lage in Großbritannien noch schlimmer, sagte der Wirtschaftsexperte Ethan Ilzetzki im Interview mit Euronews: "Die meisten Länder verfügen über Handelskanäle, durch die sie die Inflation abmildern können, sie können zwischen verschiedenen Handelspartnern wechseln und den Inflationsdruck abmildern, wenn er entsteht. Es besteht kein Zweifel, dass das Vereinigte Königreich wegen des Brexits in größeren Schwierigkeiten steckt."

Großbritannien steht nach Einschätzung der Bank of England am Beginn einer langen Rezession. Die Inflation stieg zuletzt auf über 11 Prozent, so iel wie seit 41 Jahren nicht mehr.

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