Krieg in der Ukraine: Wie überleben in Cherson? Kein Strom, kein Wasser, wenig zu essen

Kein Strom und kein fließendes Wasser in Cherson in der Ukraine
Kein Strom und kein fließendes Wasser in Cherson in der Ukraine Copyright AP Photo/Bernat Armangue
Von Euronews mit AP, AFP, NOS via EBU
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Russlands Truppen haben die Stadt Cherson in der Ukraine ohne Strom, ohne Wasser und ohne Heizung zurückgelassen. Und Moskau beschuldigt Kiew, am AKW Saporischschja einen nuklearen Zwischenfall provozieren zu wollen.

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Ein bisschen Normalität im befreiten Cherson erscheint wie ein unmögliches Unterfangen. Nachts sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Russlands Truppen haben die ukrainische Stadt - nach mehr als 8 Monaten der Besatzung - ohne Strom, ohne Gasversorgung und ohne Wasser zurückgelassen.

Auf die Frage, ob die Last von der Wasserstelle bis nach Hause nicht zu schwer für sie sei, sagt die ältere Frau: "Was soll ich denn machen. Es gibt sonst kein Trinkwasser."

Laut ukrainischen Berichten sind die Menschen in Cherson dennoch erleichtert darüber, dass die russischen Besatzer die Stadt verlassen haben. Videos in den sozialen Medien zeigen "Tränen der Erleichterung" - wie die Journalistin Olena Halushka schreibt.

Die Supermärkte in Cherson sind weitgehend leer.

Die Beschäftigten warten auf Lieferungen aus anderen Teilen der Ukraine. Milch ist schon da, aber die Preise schnellen in die Höhe - wie die Kassierin erklärt-, so dass auch die, die noch Geld haben, kaum etwas kaufen können.

Weitere EU-Hilfen für die Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt neue Finanzhilfen für die Regierung in Kiew in Höhe von 2,5 Milliarden Euro an. Insgesamt sollte sich die Unterstützung der EU für die Ukraine 2023 auf 18 Milliarden Euro belaufen.

Moskau beschuldigt Kiew, einen nuklearen Zwischenfall in Saporischschja provozieren zu wollen

Doch der Krieg geht weiter, wie auch die tägliche Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums in Moskau deutlich macht. Russland beschuldigt die Ukraine, das AKW Saporischschja anzugreifen.

Der Chef der russischen Atomenergie-Organisation Rosatom, Alexei Lichatschow, sagt, Kiew halte einen kleinen nuklearen Zwischenfall für akzeptabel, aber Radioaktivität lasse sich nicht in klein oder groß einteilen.

Russland und die Ukraine beschuldigen sich immer wieder gegenseitig, das größte Atomkraftwerk Europas anzugreifen.

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