Die Angst der syrischen Kurden vor Erdogans Soldaten

Türkische Angriffe im Norden Syriens
Türkische Angriffe im Norden Syriens Copyright Baderkhan Ahmad/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Frank Weinert
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Protest gegen das Erdogan-Regime: Viele Menschen im Norden Syriens fürchten Einmarsch türkischer Truppen.

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Qamischli im Nordosten Syriens: Die Kurden sind hier in der Mehrheit. Sie gehen auf die Straße, um gegen türkische Drohungen eines offenbar bevorstehenden Einmarsches zu protestieren. „Sie sagen uns, wir seien Terroristen", sagt Salah Hamo. „Wo ist der Terrorismus? Sind wir die Terroristen oder Erdogan, der uns bekämpft und unser Land besetzt?“

Auch in Kobane geht die Angst vor einer türkischen Offensive um. Der Islamische Staat ist weg, aber nun "will die Türkei den Rest der Stadt zerstören", fürchten Einwohner.

Seit Sonntag hat die Türkei Luftangriffe auf die kurdischen Gebiete im Norden und Nordosten Syriens geflogen. Dabei wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte rund 60 Menschen getötet.

Amina Youssef, Einwohnerin von Koban, fragt: „Was will die Türkei? Ist sie hinter unserem Besitz und unserem Land her? Wir leben in Armut. Wir haben keine Macht, nichts.“

Ankara-Loyalisten in Syrien versammeln sich vor dem von der Opposition gehaltenen Grenzübergang Bab al-Salama zur Türkei im Norden Aleppos, um eine türkische Bodenoperation zu unterstützen, während syrische Rebellen ihre Stellungen vor der kurdisch kontrollierten Stadt Tal Rifaat einnehmen.

Mustafa al-Yousef, ein syrischer Demonstrant, gibt sich kämpferisch: „Wir fordern die Befreiung aller Gebiete, die von terroristischen Gruppen besetzt sind. Auch das Regime in Damaskus ist ein Terrorist. Es reicht nicht aus, Gebiete unter der Kontrolle der SDF und der PKK zu befreien. Auch die Gebiete unter der Kontrolle des Assad-Regimes müssen befreit werden.“

Die Anspannung ist allenthalben spürbar. Der türkische Angriff dürfte wohl bald beginnen.

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