Asylprotest in Österreich: Seit Wochen in Zelten am Grenzübergang

Asylbewerber protestieren gegen die lange Wartezeit vor der Verlegung in eine feste Unterkunft
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Von ras mit ORF /EVN
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Praktische Asylpolitik in Österreich lässt sich am Grenzübergang Spielfeld beobachten. Eigentlich eine Durchgangsunterkunft mit zwei Großzelten als Unterkunft, sitzen dort 72 Menschen teilweise seit Wochen fest.

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In Österreich laufen zurzeit etwa 100.000 Anträge auf Asyl - die Regierung in Wien ist sich mit Nachbar Ungarn einig, es müsse "auf die Asylbremse getreten" werden, so der österreichische Innenminister.

Praktische Asylpolitik in Österreich lässt sich am Grenzübergang Spielfeld beobachten. Eigentlich eine Durchgangsunterkunft mit zwei Großzelten als Unterkunft, sitzen dort 72 Menschen teilweise seit Wochen fest.

Omar ist Asylbewerber: "Ich komme aus Syrien, aus dem Krieg, seit 15 Tagen sitze ich in einem Zelt fest. Ich möchte nur wissen, wie es weitergeht, und ich bitte darum, noch vor Weihnachten in eine reguläre Unterkunft verlegt zu werden."

Knapp 30 Menschen haben einen Hungerstreik angekündigt. Das Bundesamt für Flüchtlinge sagt, dass es nicht genügend Plätze in den Asylzentren der österreichischen Länder, und auch die Bundesasylzentren seien voll. Verständnis kommt vor allem von Hilfsorganisationen:

Petra Leschanz von der NGO Border Crossing: "Viele sind schon seit mehr als 20 Tagen hier, es gab viele Tage, an denen niemand in eine andere Flüchtlingsunterkunft verlegt wurde. Die Menschen haben Angst, dass sie hier vergessen werden."

Das UNHCR-Resettlement-Programm hat Österreich schon 2017 ausgesetzt, Wien setzt darauf, die Grenzen möglichst dicht zu machen. Ziel ist, das Asylanträge nicht mehr in Österreich selbst gestellt werden dürfen, sondern ausschließlich in Staaten mit EU-Außengrenzen. In einem weiteren Schritt sollten Asylanträge nur noch außerhalb der EU gestellt werden dürfen, Flüchtlinge müssten die Entscheidung dort abwarten.

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