Hoch verschuldetes Sri Lanka im Außnahmezustand

Alles geschlosen, Sri Lanka befindet sich im Generalstreik.
Alles geschlosen, Sri Lanka befindet sich im Generalstreik. Copyright ISHARA S. KODIKARA/AFP or licensors
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Von Euronews
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Sri Lanka befindet sich im Generalstreik, es gibt keinen Strom, keine öffentlichen Verkehrsmittel, Schulen sind geschlossen, sogar die Ärzt:innen streiken. Der Inselstaat wartet auf die Freigabe eines dringend benötigten IWF-Hilfsprogramms.

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Sri Lanka befindet sich im Generalstreik, es gibt keinen Strom, keine öffentlichen Verkehrsmittel, Schulen sind geschlossen, sogar die Ärzt:innen streiken.

"Die Bewohner:innen von Sri Lanka erlebten am Mittwochmorgen eine böse Überraschung. Ganz gleich, wie oft sie den Lichtschalter betätigten, es blieb dunkel", erklärt Euronews-Reporter Zoltan Siposhegyi. 

"Die größte Gewerkschaft des Landes hatte ihr Versprechen eingelöst und einen eintägigen Generalstreik ausgerufen. Dem schlossen sich später auch Ärzte, Polizisten, Grenzschutzbeamte, Lehrer, Bahn- und Busbedienstete an."

Die Gewerkschaften fordern von der Regierung, vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unterstützte Reformen zurückzunehmen. Außerdem wollen sie, dass die kürzliche Einführung höherer, progressiver Steuersätze rückgängig gemacht wird. Zinssätze sollen gesenkt und etwas gegen hohe Strompreise unternommen werden.

"Letztes Jahr war Benzin sehr billig, jetzt ist es sehr teuer", sagt ein Texifahrer. "Vor zwei Jahren hab ich im Monat 20 % für Strom ausgegeben, jetzt sind es 60 %. Zu hohe Preise, kein gutes Gehalt", sagt ein Mann auf er Straße. 

Der hoch verschuldete Inselstaat südlich von Indien wartet auf die Freigabe eines vierjährigen Hilfsprogramms des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar. Die Regierung Sri Lankas hat laut eigenen Angaben alle Bedingungen des IWF erfüllt,Die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und Massenproteste hatten im vergangenen Sommer zum Rücktritt von Präsident Gotabaya Rajapaksa geführt.

Sri Lanka mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern war im vergangenen Jahr in die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten gerutscht und kann seine Schulden nicht zurückzahlen. Die Bevölkerung des Inselstaates kämpft mit Engpässen, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen.

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