Schusswaffenattacke in Bank: 25-Jähriger tötet fünf Menschen

Old National Bank in Louisville nach der tödlichen Attacke
Old National Bank in Louisville nach der tödlichen Attacke Copyright Timothy D. Easley/AP
Von Julika Herzog mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Connor Sturgeon starb nach einem Schusswechsel mit der Polizei am Tatort.

WERBUNG

In einer Bank in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky hat ein 25 Jahre alter Schütze fünf Menschen getötet und weitere verletzt.

Wer ist der Schütze Connor Sturgeon?

Der junge Mann soll ein Angestellter der Bank gewesen sein, dem wenige Tage vor der Attacke gekündigt worden war. Connor Sturgeon starb nach einem Schusswechsel mit der Polizei am Tatort. Ob er dabei von den Einsatzkräften getötet wurde oder sich selbst das Leben nahm, hat die Polizei bisher nicht bekannt gegeben. Nach Polizeiangaben lagen zwischen dem Beginn des Überfalls und dem Tod des Angreifers nur neun Minuten.

Sturgeon filmte seinen Angriff und übertrug ihn live via Instagram ins Internet, mittlerweile ist das Video offline. Die Chefin der örtlichen Polizei, Jacquelyn Gwinn-Villaroel, sagte, nach bisherigen Ermittlungen habe der Schütze seine Waffe erst eine knappe Woche zuvor auf legale Weise gekauft.

Sturgeon entsprach nicht dem Bild des typischen Amokläufers. Er war ein guter Schüler und Basketballspieler, der nach einem Finanzstudium seit mehr als einem Jahr in der Old National Bank im Zentrum von Louisville arbeitete- wo er am Montag noch bevor die Bank eröffnete um 8.30 Ortszeit mehrere Kollegen erschossen hat. Anscheinend litt er aber laut seiner Familie an "mentalen Problemen".

Der Vize-Polizeichef von Louisville, Paul Humphrey, sagte, Beamte seien bereits wenige Minuten nach dem Notruf am Tatort angekommen und dort auf den Schützen getroffen, der zu dem Zeitpunkt noch um sich gefeuert habe.

5 Tote - Enger Freund des Gouverneurs unter den Opfern

Bei dem Schusswechsel seien zwei Beamte verletzt worden, darunter ein 26-jähriger, der erst kürzlich die Polizeiausbildung abgeschlossen habe und dem während der Konfrontation mit dem Schützen in den Kopf geschossen worden sei. "Er befindet sich in einem kritischen, aber stabilen Zustand", sagte die Polizeichefin Gwinn-Villaroel.

Fünf Angestellte der Old Nationalbank wurden getötet, bei ihnen handelt es sich laut Polizei um Männer und Frauen im Alter zwischen 40 und 64 Jahren. Zwei Frauen, eine davon starb im Krankenhaus, und drei Männer.  Am Dienstag wurden noch vier Verletzte im Krankenhaus behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. Drei andere konnten das Krankenhaus bereits verlassen. Einer der behandelnden Ärzte sagte, die medizinischen Teams hätten 170 Blutkonserven nutzen müssen zur Versorgung der Schusswunden.

Einer der getöteten Männer war der Vizepräsident der Bank, einer der besten Freunde von Andy Beshear, dem Gouverneur von Kentucky. Dieser sagte, er habe bei der Attacke selbst einen seiner engsten Freunde verloren. "Er ist einer der Menschen, mit denen ich am meisten gesprochen habe, und sehr selten haben wir über meinen Job gesprochen. Er war ein unglaublicher Freund", sagte der Gouverneur über den Getöteten.

Biden fordert erneut Verschärfung der Waffengesetze

Auch der Bürgermeister von Louisville, Craig Greenberg, gab an, er habe bei der Attacke einen Freund verloren. Er selbst habe im vergangenen Jahr eine Schießerei überlebt, sagte Greenberg. Das Ausmaß an Waffengewalt sei "mehr als entsetzlich". Allein in Louisville seien bereits in diesem Jahr 40 Menschen durch Waffengewalt gestorben, selbst am Montag sei unabhängig von der Attacke in der Bank in der Umgebung ein weiterer Mann erschossen worden. "Das passiert überall in Amerika.» Und es werde so weitergehen, bis sich etwas am Waffenrecht tue.

US-Präsident Joe Biden forderte nach den Schüssen vom Montag einmal mehr eine Verschärfung der Waffengesetze im Land. "Zu viele Amerikaner bezahlen für den Preis der Untätigkeit mit ihrem Leben", teilte er am Montag mit. "Wann werden die Republikaner im Kongress handeln, um unsere Gemeinden zu schützen?"

Die Vereinigten Staaten sind seit langem mit einem gewaltigen Ausmaß an Waffengewalt konfrontiert. Amokläufe und tödliche Schießereien gehören zum Alltag. Größere Attacken dieser Art führen regelmäßig zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts - bislang aber ohne jeden Erfolg. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Waffengewalt in den USA: Biden verschärft Kontrollen

Waffengewalt in den USA: zweite Bluttat innerhalb weniger Tage

700 pro Woche: Ausstellung ehrt Opfer von Waffengewalt in den USA