In Khartum wird das Trinkwasser knapp: Welthungerhilfe warnt vor "humanitärer Tragödie"

Keine Waffenruhe im Sudan
Keine Waffenruhe im Sudan Copyright -/AFP or licensors
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Bei den Gefechten im Sudan gibt es keine Atempause. Die Lage der Menschen spitzt sich zu, und es kommt zu Versorgungsengpässen. Wegen eines umkämpften Ortes bleibt Hilfe von außen unmöglich.

WERBUNG

Im Sudan können wegen der anhaltenden Kämpfe weiterhin Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Khartum ihre Häuser nicht verlassen. Luftangriffe und Artilleriefeuer dauerten nach Angaben von Augenzeugen auch am Donnerstag an. Besonders betroffen von den Kämpfen waren weiterhin der Flughafen und das Generalkommando des Militärs in Khartum.

Mehrere Versuche, eine Feuerpause zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe RSF zu organisieren, waren zuletzt immer wieder gescheitert. Die Bundesregierung musste eine Evakuierungsmission deutscher Staatsbürger mit Bundeswehrmaschinen aus dem Sudan wegen der Sicherheitslage am Mittwochnachmittag abbrechen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stieg die bislang bekannte Zahl der Toten auf rund 330. Rund 3200 Menschen seien verletzt worden.

Laut der Nachrichtenagentur dpa versuchten Tausende Einwohner seit Mittwoch die Hauptstadt, in der die Kämpfe bislang am schlimmsten wüteten, zu verlassen. Sie stünden vor der Herausforderung, zu entscheiden, was sicherer sei: sich zuhause zu verschanzen, mit der Gefahr bombardiert zu werden, oder zu fliehen - unter der Gefahr, dabei im Kreuzfeuer erschossen zu werden.

Die Welthungerhilfe warnte am Donnerstag vor einer "humanitären Tragödie". Schon vor Ausbruch der Gewalt habe jeder Fünfte im Sudan Hunger gelitten, hieß es. Besonders dramatisch sei die Situation in der westlichen Region Darfur.

Nach Angaben der UN gibt es in vielen Häusern seit Tagen keinen Strom oder fließendes Wasser mehr. Auch Nahrungsmittel, Benzin und Medikamente werden knapp. Laut dem sudanesischen Ärztekommitee ist die Gesundheitsversorgung so gut wie zusammengebrochen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Gefechte trotz Waffenruhe: Sudans Armee bricht Verhandlungen ab

Im Sudan gehen die Luftangriffe weiter - statt Feuerpause an muslimischem Feiertag

Machtkampf im Sudan: Ex-Ministerpräsident warnt vor einem Bürgerkrieg