Sudan: Waffenstillstand hält nicht, Tausende fliehen, auch Soldaten

Tausende Menschen sind bereits aus der Hauptstadt Khartum geflohen
Tausende Menschen sind bereits aus der Hauptstadt Khartum geflohen Copyright STRINGER/MTI/MTI
Copyright STRINGER/MTI/MTI
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Tausende Menschen sind bereits aus der Hauptstadt Khartum geflohen, darunter auch mehr als 300 sudanesische Soldaten, die im Nachbarland Tschad festgenommen wurden.

WERBUNG

Auch der zweite Versuch eines Waffenstillstands ist am Mittwoch gescheitet und so dauern die heftigen Gefechte im Sudan zwischen Streitkräften des Landes und der paramilitärischen Truppe RSF an - seit sechs Tagen. 

Tausende Menschen sind bereits aus der Hauptstadt Khartum geflohen, darunter auch mehr als 300 sudanesische Soldaten, die im Nachbarland Tschad festgenommen wurden. "Ich habe bereits 320 Soldaten, die sich schon in unserem Land befinden, das sind die Soldaten. Zweifellos gibt es auch Zivilisten", sagte der Verteidigungsminister des Tschad Bichara Issa Djadallah. 

Man sei gerade dabei die Kiegsflüchtlinge zu empfangen und Vorkehrungen zu treffen, "damit sie gut untergebracht werden". 

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben mittlerweile mindestens 296 Menschen, mehr als 3000 wurden verletzt. 

Scholz: "Lage im Sudan als schwierig und bedrohlich"

Viele Länder versuchen, ihrer Bürger:innen aus dem Sudan zu evakuieren. Deutschland hat eine Evakuierung deutscher Staatsbürger mit Bundeswehrmaschinen aus dem Sudan wegen der Sicherheitslage in dem Land zunächst abgebrochen. 

Am Mittwochabend bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz die Lage im Sudan als schwierig und bedrohlich.  Es ist unklar ist, wann die Bundeswehr die im Land lebenden Deutschen evakuieren kann.

Vertreter der UNO, der Afrikanischen Union, der Arabischen Liga und anderer Organisationen erörtern am Donnerstag die Lage im Sudan. Sowohl die USA als auch Vermittler der Vereinten Nationen (UN), der Afrikanischen Union (AU) sowie des nordostafrikanischen Regionalverbundes Igad hatten beide Konfliktparteien immer wieder erfolglos versucht, zu Waffenruhen zu überreden.

Seit Samstag kämpfen im Sudan die zwei mächtigsten Generäle des Landes und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen Rapid Support Forces (RSF).

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Im Sudan gehen die Luftangriffe weiter - statt Feuerpause an muslimischem Feiertag

In Khartum wird das Trinkwasser knapp: Welthungerhilfe warnt vor "humanitärer Tragödie"

Sudan: Deutschland sagt am Jahrestag des Kriegs Millionenhilfe zu