'Vergeltungsschläge' in der Ukraine nach Drohnenangriff auf den Kreml

Anwohner:innen in den Trümmern eines Wohnhauses in Uman. 28. April 2023
Anwohner:innen in den Trümmern eines Wohnhauses in Uman. 28. April 2023 Copyright Bernat Armangue/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Copyright Bernat Armangue/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau vorgeworfen den Drohnenangriff auf dem Kreml inszeniert zu haben. Auch Beobachter:innen sprechen von einer Desinformations-Kampagne.

WERBUNG

In mehreren Regionen der Ukraine hat es in der Nacht russische Drohnenangriffen gegeben, darunter auch auf Kiew. Per Messenger-Dienst Telegram forderte das örtliche Militär die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und sich in sichere Räume zu begeben.

Nachdem Aufnahmen von Drohnenangriffen auf den Kreml aufgetaucht waren, war im Westen eine Reaktion Russlands erwartet worden. Moskau behauptet, die Ukraine habe mit dem Angriff den russischen Präsidenten Wladimir Putin töten wollen.

Um Deeskalation bemüht, sagte die Sprecherin der US-Regierung, man habe keine Informationen darüber, wer für den Angriff verantwortlich sei.

"Die USA ermutigen oder ermöglichen es der Ukraine ganz sicher nicht, jenseits ihrer Grenzen zuzuschlagen", Karine Jean-Pierre. "Das haben wir von hier aus sehr deutlich gemacht. Aber wie gesagt, ich möchte mich hier nicht auf Spekulationen über die Echtheit dieses Berichts einlassen."

Der ukrainische Staatschef, zu einem Überraschungsbesuch in Finnland, warf Russland vor, den Drohnenangriff inszeniert zu haben. "Wir greifen nicht Putin oder Moskau an. Wir kämpfen auf unserem eigenen Territorium."

Auch der deutsche Russland-Experte Stefan Meister vermutet hinter der russischen Darstellung des angeblichen Anschlags auf Putin eine Desinformations-Kampagne. "Die Ukraine soll des Staatsterrorismus bezichtigt werden", sagte Meister den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Möglicherweise sollen mit diesem Vorwand eine größere Offensive auf Kiew, noch brutalere Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung oder gar ein Versuch der Tötung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerechtfertigt werden."

Der Drohnen-Zwischenfall hat die Spannungen jedoch noch weiter verschärft und zu einer neuen Welle von Raketenangriffen - auch im Süden der Ukraine - durchgeführt.

Am Mittwoch wurden in Cherson 21 Menschen getötet und 48 weitere verletzt.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Belgrad: Schock und Trauer nach Schul-Schießerei mit 9 Toten

Schwarzmeer-Sicherheitskonferenz: "Russland versteht nur Sprache der Gewalt"

780 Tage Ukraine-Krieg: Kiew hofft auf US-Patriots und deutsche Mambas im Kampf gegen Russland