Moskau meldet Abwehr ukrainischer Angriffe bei Soledar: Offensive mit Nadelstichen

Übereinstimmenden Berichten russischer und ukrainischer Militärs zufolge sind die russischen Truppen bei Bachmut in die Defensive geraten.
Übereinstimmenden Berichten russischer und ukrainischer Militärs zufolge sind die russischen Truppen bei Bachmut in die Defensive geraten. Copyright LIBKOS/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Von Stephane Hamalian
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Die russische Armee hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf einer Länge von 95 Kilometern abgewehrt. Laut Wolodymyr Selenkyj brauche die Ukraine noch etwas Zeit für ihre Gegenoffensive.

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Nach russischen Angaben hätte die Ukrainer mit mehr als 1000 Soldaten und rund 40 Panzern entlang der gesamten Frontlinie angegriffen. Soledar liegt rund zehn Kilometer nordöstlich von Bachmut und wurdeim Januar von russische Truppen nach schweren Kämpfen eingenommen. Es ist der einzige nennenswerte Erfolg der diesjährigen Winterkampagne Moskaus in seinem nunmehr 14 Monate dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine. 

Zugleich räumte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow einen Rückzug russischer Einheiten nordwestlich von Bachmut bei Berchiwka ein. "Um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen" hätten russische Einheiten eine neue Linie entlang des Berchiwka-Stausees bezogen.

Übereinstimmenden Berichten russischer und ukrainischer Militärs zufolge sind die moskautreuen Truppen bei Bachmut in die Defensive geraten. Rund um die Stadt hat die Ukrainer kleinere Geländegewinne erzielt. Prigoschin warnte vor einer Einkesselung seiner Söldner, sollte es Durchbrüche an den von regulären russischen Einheiten bewachten Flanken geben.

Der Chef der in Bachmut kämpfenden Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin kommentierte die Aussage Konaschenkow mit den Worten:

"Was Konaschenkow gesagt hat, nennt man nicht Umgruppierung, sondern Flucht."

Das monatelang in harten Kämpfen eingenommene Gelände sei innerhalb eines Tages praktisch kampflos von den regulären Einheiten aufgegeben worden, die die Flanken halten sollten, klagte Prigoschin. 

Offensive könnte mit Nadelstichen beginnen

Für die Ukraine ist es laut Militärexperten leichter, ihre Truppen von einer Front zur anderen zu verlagern. Die russischen Angreifer haben  lange Wege und können die Einheiten, die im Süden der Ukraine stationiert sind, nur über die Krim versorgen - ein logistischer Flaschenhals. Umso wichtiger sind für Moskau schnelle Reaktionszeiten.

Genau darauf könnte Kiew in den nächsten Wochen setzen und immer wieder Nadelstiche an einzelnen Frontabschnitten setzen; sei es im Norden zwischen den Gebieten Charkiw und Luhansk, zentral in Donezk oder an der Südfront zwischen Saporischschja und Cherson.

China hat angekündigt, am Montag einen hochrangigen Vertreter nach Kiew zu entsenden, der vor seiner Reise nach Moskau Europa bereisen wird.

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