Kachowka-Staudamm: Helfer riskieren ihr Leben, um Zivilisten zu retten

Ukrainische Soldaten helfen einer Frau, die durch russischen Beschuss verletzt wurde
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Von Euronews
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Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms bringt großes Leid für die Zivilbevölkerung mit sich. In Cherson versuchen ukrainische Rettungsteams zu helfen und setzen sich dabei höchster Gefahr aus.

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Rund eine Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Stadt Cherson weiterhin zum Teil überflutet. Und während das Wasser zurückgeht, wird das Ausmaß der Katastrophe immer deutlicher.

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Überflutungen in einem Stadtteil Chersons am 10. Juni 2023AP Photo

Yuriy Faryna vom staatlichen ukrainischen Rettungsdienst ist einer der Helfer, die ihr Leben riskieren, um eingeschlossene Zivilisten zu retten. Er sagt, dass das Ausmaß der Katastrophe "wirklich enorm" sei, "es ist so groß, dass wir es kaum einordnen und beschreiben können". Noch sei das Wasser nicht aus allen Dörfern zurückgegangen. "Wir werden das volle Ausmaß der Katastrophe erst erfahren, wenn sie abgeklungen ist."

In einem Wettlauf gegen die Zeit melden sich vor Ort viele Freiwillige, um die in Not geratenen Menschen zu retten.

Yuriy erklärt, dass eine groß angelegte Ausschreibung in der Region Cherson gestartet worden sei, um Such- und Rettungseinheiten mit der notwendigen Ausrüstung auszustatten. Dies können zum Beispiel Motorpumpen sein, Schläuche zum Abpumpen von Wasser, Rettungswesten und -Seile, Neoprenanzüge oder Taucherausrüstungen.

Die derzeit größte Gefahr für die Rettungskräfte ist russisches Artilleriefeuer. In Cherson wurden Evakuierungen von Explosionen und Granatenbeschuss unterbrochen. Deshalb musste unser Interview mit Yuriy wegen der Luftangriffe verschoben werden.

"Schwierig wird es, wenn wir zum linken Ufer des Dnipro gerufen werden", erklärt der Helfer. "Das Terrorland beschießt Zivilisten, die versuchen, diese Siedlungen zu verlassen. Und unsere Rettungseinheiten versuchen, allen Zivilisten zu helfen, das linke Ufer zu verlassen."

Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig für diese humanitäre Katastrophe, die auf beiden Seiten des Flusses Dnipro bislang 28 Menschen das Leben gekostet hat.

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