"Beispiellos und absurd" - Was erreicht Selenskyj mit harscher NATO-Kritik?

Wolodymyr Selenskyj nach seiner Ankunft in Vilnius inmitten seiner Leibwächter
Wolodymyr Selenskyj nach seiner Ankunft in Vilnius inmitten seiner Leibwächter Copyright Pavel Golovkin/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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Monatelang hat die Ukraine für eine offizielle Einladung in die Nato gekämpft. Jetzt enttäuscht das Bündnis diese Hoffnung - und auch den ukrainischen Präsidenten, der deshalb kein Blatt vor den Mund nahm.

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Der ukrainische Präsident Wolodymy Selenskyj hat schon vor seiner Ankunft in Vilnius für Schlagzeilen auf dem Nato-Gipfel gesorgt.

Hintergrund ist seine offen gezeigerte Verärgerung, dass die Ukraine weiterhin auf eine formelle Einladung und einen konkreten Zeitplan für die Nato-Mitgliedschaft wird warten müssen.

Die Ukraine wertschätze ihre Verbündeten, schrieb Selenskyj, aber sie verdiene auch Respekt. Es sei beispiellos und absurd, dass weder für die Einladung noch für die Mitgliedschaft der Ukraine ein Zeitrahmen festgelegt wurde. Dies werde er auf dem Gipfel auch offen ansprechen, erklärte Selenskyj auf Twitter.

Selenskyj fordert seit Monaten konkrete Perspektiven für einen Beitritt zur Nato und hoffte auf Fortschritte in Vilnius. Vor allem die USA und Deutschland sind aber zögerlich. Seitens der Nato werden von der Ukraine Reformen vor allem "im Bereich der Demokratie und des Sicherheitssektors" genannt.

Die Nato will nun zunächst die Kooperation und Unterstützung für die Ukraine deutlich ausbauen. So soll es künftig einen Nato-Ukraine-Rat und ein mehrjähriges Programm geben, um eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften der Ukraine und des Bündnisses zu ermöglichen.

Als Zugeständnis des Bündnisses bleibt dem kriegsgeschüttelten Land allerdings das sonst übliche "Heranführungsprogramm" erspart.

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