Über 100.000 Menschen sind wohl schon aus Berg-Karabach geflohen. Vielen Kindern darunter geht es besonders schlecht, sagt UNICEF.
Die Kinderhilfsorganisation UNICEF geht davon aus in den vergangenen Tagen über 100.000 Menschen aus der Region Berg-Karabach nach Armenien geflohen sind.
Darunter seien auch 30.000 Kinder, so die Organisation in Genf.
UNICEF hat Aufnahmezentren für die Kinder eingerichtet, um erste Hilfe zu leisten. Kinderärzte und Psychologen sind vor Ort im Einsatz.
Aserbaidschan hatte vor zwei Wochen die Region Berg-Karabach erobert.
In der Region Berg-Karabach sucht das Rote Kreuz nach der Flucht zehntausender Armenier mit Megafonen in den Straßen nach Zurückgebliebenen. Marco Succi vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sagte, eine bettlägerige Frau sei so in einer Wohnung entdeckt worden.
Die Frau sei inzwischen mit dem Krankenwagen nach Armenien gebracht worden. Nachbarn hätten ihr bei ihrer Flucht Vorräte an Essen und Trinken zurückgelassen, hätten sie aber nicht mitnehmen können. Die Vorräte seien aufgebraucht gewesen, als IKRK-Mitarbeiter sie fanden.
Nach Angaben von Succi sind in der Jahrzehnte von Armeniern bewohnten Stadt in einer abgelegenen Region Aserbaidschans nur noch einige hundert Menschen. Auf den Straßen sei aserbaidschanische Polizei zu sehen.
Strom und Wasser funktionierten. Er habe bislang nicht gesehen, dass aserbaidschanische Zivilisten in die verlassenen Wohnungen und Häuser gezogen seien.