Trotz hoher Verluste Russlands an der Front: Kämpfe um Awdijiwka in der Ukraine werden intensiver

Russland versucht mit allen Mitteln, die Streitkräfte der Ukraine einzukesseln.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Riesige Verluste der eigenen Truppen halten die russische Armee bei den Kämpfen um Awdijiwka in Donezk nicht auf. Russland versucht mit allen Mitteln, die Streitkräfte der Ukraine einzukesseln.

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Riesige Verluste der eigenen Truppen halten die russische Armee bei den Kämpfen um Awdijiwka in Donezk nicht auf. Russland versucht mit allen Mitteln, die Streitkräfte der Ukraine einzukesseln.

Wohnhäuser sind zerstört, und es gibt keine Geschäfte und keine Versorgung mehr. Doch trotz der täglichen Angriffe leben noch mehr als 1.500 Menschen in der Stadt. Sie erhalten humanitäre Hilfe von Freiwilligen.

Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte zusätzliche Kräfte an die Awdijiwka-Front verlegt. Vorstöße waren zuvor gescheitet. Die bei Awdijiwka stationierten ukrainischen Truppen samt Verteidigungsanlagen und Minenfelder waren bislang noch eine unüberwindbare Herausforderung für die russischen Vorstöße. 

Aber Russland stockt auf und intensiviert den Druck. 

Russland rekrutiert Frauen für den Krieg

Nach russischen Medienangaben hat Moskau mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze in der Ukraine begonnen. In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit "Redut" würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.

Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Monatsgehalt von umgerechnet etwa 2.200 Euro angeboten. Bei einer Verletzung gibt es 30.000 Euro Prämie, bei Tod sollen den Hinterbliebenen rund 50.000 Euro ausgezahlt werden. Entsprechende Anzeigen tauchten demnach im russischen sozialen Netzwerk "Wkontakte" auf. Anfängerinnen würden innerhalb eines Monats an der Waffe ausgebildet.

Selenskyj wirbt um anhaltende Unterstützung für Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirbt weiter für Unterstützung seines Landes. "Die Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine, für den Schutz der Freiheit und des Völkerrechts muss gewahrt bleiben – dafür tun wir alles", so Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

Selenskyj wolle mithilfe internationaler Konferenzen die Unterstützung aufrecht erhalten. Bereits am Dienstag werde ein parlamentarischer Gipfel der "Krim-Plattform" stattfinden, kündigte er an. Die "Krim-Plattform", eine diplomatische Initiative Kiews, soll international Aufmerksamkeit für Missstände auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel erzeugen.

Zwangsevakuierung von Kindern im Gebiet Cherson

Nach massiven russischen Beschuss ordneten die Behörden im südukrainischen Gebiet Cherson eine Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern an. Das betrifft gut zwei Dutzend Gemeinden und die Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro, wie die Gebietsverwaltung am Montag bei Telegram mitteilte. Einer behördlichen Aufforderung von Mitte September, sich in Sicherheit zu bringen, sind bisher nur 450 Kinder und ihre Angehörigen gefolgt.

Aufgrund von Weigerungen seien nun Zwangsmaßnahmen erforderlich, heißt es. Dem Ministerium für Reintegration zufolge werden etwas über 800 Kinder kostenlos per Bus und Bahn in sicherere Gebiete im Westen des Landes gebracht. Notwendig wurde die Verordnung wegen nahezu täglichen Artilleriebeschusses und des intensiven Einsatzes von Gleitbomben der russischen Luftwaffe gegen Ziele auf dem ukrainisch kontrollierten Ufer des Dnipro. Wiederholt wurden dabei Zivilisten getötet und verletzt.

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