Mehr als 9.000 Tote in Gaza - Israel "eliminiert 130 Terroristen"

Rauchschwaden über dem Gazastreifen nach israelischen Luftangriffen am 2.11.23
Rauchschwaden über dem Gazastreifen nach israelischen Luftangriffen am 2.11.23 Copyright Abed Khaled/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, AFP, dpa
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Das israelische Militär berichtet von heftigen Kämpfen im Gazastreifen in der vergangenen Nacht. Dabei seien erneut mehrere Terroristen getötet worden.

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Seit Beginn der Luftangriffe Israels nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober sind in Gaza mehr als 9.200 Menschen getötet worden. Diese Zahl haben die palästinensischen Gesundheitsbehörden an diesem Freitag veröffentlicht. Zwar wird das Gesundheitsministerium in Gaza von der Hamas kontrolliert, dennoch halten Experten und Mitarbeitende von internationalen Hilfsorganisationen die Zahlen - die von medizinischem Personal erstellt werden - für glaubwürdig.

Nach der Einkesselung von Gaza-Stadt versucht das israelische Militär offenbar, weiter in die Metropole vorzudringen. Die Armee veröffentlichte Videoaufnahmen, die in und um Gaza-Stadt entstanden sein sollen.

Nach eigenen Angaben haben die Streitkräfte am Donnerstag im Gazastreifen "mehr als 130 Terroristen eliminiert". Unklar ist, ob alle getötet oder einige gefangen genommen wurden.

Beide Kriegsparteien setzten ihre gegenseitigen Luftangriffe auch in der vergangenen Nacht fort. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte bei einem Truppenbesuch, trotz schmerzhafter Verluste könne Israel nichts aufhalten.

Ein führendes Mitglied des militärischen Arms der Hamas versprach, Gaza zum "Fluch der Geschichte" für Israel zu machen.

Die Zeichen stehen also weiter auf Eskalation. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte: "Die Frage eines Waffenstillstands ist im Moment nicht einmal auf dem Tisch. Die Streikräfte befinden sich im Krieg. Sie führen Krieg, um die Hamas zu zerschlagen."

Doch eine "Pause" in Sicht?

Obwohl ein Waffenstillstand in weiter Ferne scheint will Netanjahu israelischen Medien zufolge den Vorschlag der US-Regierung, eine humanitäre Pause zu vereinbaren, zumindest prüfen.

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) warf Israel vor, beim Beschuss des Gazastreifens mindestens vier Schulen bombardiert zu haben, die als Schutzräume dienten. Dabei seien mindestens 23 Menschen getötet worden.

Mehr als 9000 Todesopfer im Gazastreifen

Laut des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministriums ist die Zahl der Getöteten im Gazastreifen auf mehr als 9000 gestiegen. 22000 Menschen seien verletzt worden.

Auch die Gefechte an Israels Grenze zum Libanon gehen weiter. Als Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstagabend militärische Stellungen einer proiranischen Miliz an.

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