Vom Vulkan bedrohte Stadt in Island: Magma kommt näher

Risse im Straßenbelag in Grindavik, Island.
Risse im Straßenbelag in Grindavik, Island. Copyright Brynjar Gunnarsson/(c)2021 Brynjar Gunnarsson
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Von Euronews
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Mittlerweile hat sich das Magma auf der isländischen Halbinsel Reykjanes weiter zur Erdoberfläche vorgearbeitet. Das flüssige Gestein befindet sich wahrscheinlich noch in etwa 500 Metern Tiefe.

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Große Risse und Löcher klaffen im Straßenbelag deri sländischen "Geisterstadt" Grindavik, die rund 4.000 Einwohner:innen sind schon evakuiert. Es besteht weiter die Gefahr eines Vulkanausbruchs.

Magma hatte sich seinen Weg unter der Erdkruste und der Stadt gesucht und Hunderte Erdbeben ausgelöst. Das Gebiet ist nur noch unter Polizeibegleitung zugänglich. 

Magma nähert sich der Erdoberfläche

Mittlerweile hat sich das Magma auf der isländischen Halbinsel Reykjanes weiter zur Erdoberfläche vorgearbeitet. Das flüssige Gestein befinde sich wahrscheinlich noch in etwa 500 Metern Tiefe, sagte Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetterdienst am Mittwoch. Auf die Entwicklung deute auch ein zunehmender Schwefeldioxidgehalt in der Luft hin.

Die Polizei gestattete weiteren Einwohnern die kurzzeitige Rückkehr in die geräumte Stadt Grindavík, um Habseligkeiten mitzunehmen. Zurückkehren durften nur Menschen, die es bei ähnlichen Aktionen am Montag und Dienstag nicht geschafft hatten, in die Stadt zu gelangen, und von der Polizei jetzt persönlich kontaktiert wurden.

Mit einem Schutzwall versuchen die Behörden, ein Kraftwerk im Ort vor möglichen Lavaströmen zu schützen. Ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel läuft unter Grindavík hindurch bis unter den Meeresboden. Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.

Der Wetterdienst registrierte am Mittwoch von Mitternacht bis zum Mittag mehr als 800 Erdbeben. Das sei keine wesentliche Änderung im Vergleich zum Vortag, erklärte Ófeigsson. Die Erdstöße seien aber wesentlich schwächer als noch am Freitag. Ein Teil des Magma-Tunnels scheine sich zu verfestigen, besonders an den Rändern. Es fließe jedoch weiteres Magma zu. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs sei immer noch hoch.

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