Israel verhaftet Hunderte Palästinenser

Israelische Soldaten im Gazastreifen
Israelische Soldaten im Gazastreifen Copyright Ohad Zwigenberg/ AP
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Von Julika Herzogdpa, AFP, AP
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Die Festgenommenen werden von Israel verdächtigt, mit der Hamas in Verbindung zu stehen. Die Armee will sie nun verhören.

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Israelische Medien veröffentlichten Bilder von Dutzenden im Gazastreifen festgenommenen Palästinensern - in Unterhosen. Die Identität der Männer war zunächst unklar.

Die israelische Armee gab an, sie zu verdächtigen, an Hamas-Aktivitäten beteiligt gewesen zu sein. Die Männer sollen verhört werden. In den vergangenen Tagen hätten sich auch viele Palästinenser den israelischen Truppen ergeben.

Der israelische Militärsprecher, Flottillenadmiral Daniel Hagari sagte, die Viertel Dschabalia und Schedschaija im Norden des Küstenstreifens seien "Hochburgen von Terroristen und wir kämpfen gegen sie".

Wer in diesen Gebieten verblieben sei, aus Tunnelschächten oder aus Gebäuden komme, werde untersucht, um zu klären, "wer Verbindungen zur Hamas hat und wer nicht". Man nehme alle fest und verhöre sie, erklärte Hagari. 

Israelische Soldaten feiern Chanukka

Während die israelischen Soldaten den Beginn von Chanukka feiern, einem wichtigen religiösen Feiertag, gehen die heftigen Kämpfe im zentralen und nördlichen Gazastreifen und auch in der südlichen Stadt Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt, weiter.

Dabei ist auch der 25-jährige Sohn des ehemaligen israelischen Generalstabschefs Gadi Eisenkot nahe dem Flüchtlingscamp Dschabalia im Norden gefallen.

Die Zahl der in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen auf 17 177 gestiegen.

UN: 97 % der Familien leiden unter Hunger

Israels Bodenoffensive im Gazastreifen lässt den Hunderttausenden von palästinensischen Zivilisten kaum noch sichere Zufluchtsorte. 80 % der im Gazastreifen lebenden Palästinenser sollen auf der Flucht sein.

In Rafah an der Grenze zu Ägypten suchen viele Menschen Schutz vor den Kämpfen, Lebensmittel Strom und Trinkwasser werden knapp. Laut der UN leiden bis zu 97 % der Familien unter Hunger.

Im Gazastreifen herrschten "unvorstellbare Verluste, Zerstörung und Elend", schrieb auf X Cindy McCain, Leiterin des Welternährungsprogramms. Jeder leide Hunger.

Nur weniger als die Hälfte der Hilfsgüter, die während des Waffenstillstands nach Gaza gebracht werden konnten, erreichen nun die notleidende Bevölkerung.

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF wiederum warnt, dass der Gazastreifen wieder einmal der gefährlichste Ort der Welt sei, um ein Kind zu sein. Alle zehn Minuten würde ein Kind oder ein Jugendlicher in Gaza getötet. Es fehle nicht nur an Nahrung, sonder auch an warmer Kleidung und Decken.

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