Nach dem Militärputsch im Niger Ende Juli hat Frankreich nun angekündigt, die Botschaft vor Ort zu schließen. Die übrigen Truppen sollen bis Jahresende abgezogen werden.
Nach dem Militärputsch im Niger Ende Juli plant Frankreich nun, seine Botschaft in dem westafrikanischen Land zu schließen.
Bereits Ende September sei ein Großteil des Personals ausgereist, hieß es am Freitag aus französischen Diplomatenkreisen. Im Vorfeld war die Botschaft angegriffen und eine Blockade errichtet worden.
Botschaft "nicht mehr in der Lage, zu funktionieren"
"Frankreichs Botschaft ist daher nicht mehr in der Lage, normal zu funktionieren und seine Aufgaben zu erfüllen", hieß es.
In Anbetracht dieser Situation habe man entschieden, die Botschaft bald zu schließen. Ortskräfte seien bereits entlassen worden und hätten Abfindungen erhalten.
Ende Juli war Staatsoberhaupt Mohamed Bazoum von der Präsidentengarde abgesetzt worden. Nun ist General Abdourahamane Tiani Machthaber, der die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft setzte.
Genau wie andere westliche und europäische Staaten erkennt auch Frankreich die neue Regierung nicht an.
Restliche Soldaten werden bis Jahresende abgezogen
Bis Jahresende sollen auch die übrigen 1500 französischen Soldat:innen aus dem Niger abgezogen werden. Der Rückzug bedeutet für Frankreich einen weiteren Einflussverlust in Westafrika.
Nach Militärputschen musste Frankreich sich bereits aus Mali und Burkina Faso zurückziehen. Der Niger war der letzte demokratische Verbündete des Westens in der Sahel-Region.