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Stromausfälle auf dem Balkan wegen großer Hitzewelle

Ein Mann kühlt sich an einem öffentlichen Brunnen in Belgrad ab. 21. Juni 2024.
Ein Mann kühlt sich an einem öffentlichen Brunnen in Belgrad ab. 21. Juni 2024. Copyright Darko Bandic/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Eine große Hitzewelle löst auf dem Balkan Stromausfälle aus. Beides führt dazu, dass das öffentliche Leben in den Balkanländern zum Stillstand kommt.

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Am Freitag kam es in weiten Teilen des Balkans zu einem stundenlangen Stromausfall, da die südeuropäische Region von einer frühen Hitzewelle heimgesucht wurde, die die Temperaturen auf über 40 °C ansteigen ließ.

Nach Angaben der montenegrinischen Behörden war nach einem mehrstündigen Ausfall im Stromnetz des Landes fast alle Haushalte und Betriebe ohne Stromversorgung. Ähnliche Probleme wurden auch aus Bosnien, Albanien und dem kroatischen Küstengebiet gemeldet.

Nada Pavićević, eine Sprecherin des staatlichen Stromversorgungsunternehmens von Montenegro, bezeichnete den Ausfall als "Störung von regionalem Ausmaß" und sagte, die Behörden arbeiteten noch daran, die Ursache zu ermitteln.

Das regionale Stromnetz ist schon seit Tagen überlastet, weil bei den hohen Temperaturen zu viel Strom verbraucht wird. Insbesondere Klimaanlagen werden stark genutzt.

Bosniens staatlicher Energieversorger teilte mit, der Ausfall sei durch Probleme in einer regionalen Verteilungsleitung verursacht worden, während Albaniens staatlicher Elektrizitätsversorger erklärte, die "extreme Hitze" habe das Problem verursacht.

Montenegro, Kroatien, Bosnien und Albanien teilen sich die Adriaküste, und auch Jahrzehnte nach den Balkankriegen in den 1990er Jahren sind die Stromnetze der Region noch miteinander verbunden.

"Das gesamte Stromnetz Kontinentaleuropas ist untereinander verbunden, und das hat manchmal seine Vorteile, aber auch seine Schwächen", sagt Danko Blažević, der Leiter des kroatischen Netzbetreibers.

"Der Vorteil ist, dass man Strom importieren, exportieren und verkaufen kann, aber der Nachteil ist, dass ein Ausfall von einem Netz zum anderen weitergegeben wird", fügte er hinzu.

Hitze legt Städte lahm

Der Stromausfall verursachte auch Staus in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo, wo die Straßenbahnen stehen blieben und die Ampeln nicht funktionierten. Ein ähnlicher Stau wurde aus der kroatischen Hafenstadt Split gemeldet.

In der kroatischen Küstenstadt Dubrovnik saßen am Nachmittag Tausende von Touristen fest, da Restaurants, Kneipen, Supermärkte, Eisdielen und andere Geschäfte während des Stromausfalls geschlossen waren.

Fußballfans schauten in einigen Kneipen auf schwarze Fernsehbildschirme; sie konnten die Spiele der Europameisterschaft in Deutschland nicht verfolgen.

Das Netz brach am Freitag kurz nach Mittag zusammen, nachdem die Behörden in der gesamten Region die Bürger zur Vorsicht mahnten, Wasser zu trinken und die Sonne zu meiden, da die Temperaturen extrem hoch seien.

"Halten Sie sich zwischen 11 und 17 Uhr nicht in der Sonne auf", warnte das serbische Institut für öffentliche Gesundheit in seinen Anweisungen an die Bürger. "Wenn Sie hinausgehen müssen, nehmen Sie bitte eine Flasche Wasser mit."

Eine Polizistin regelt während eines Stromausfalls in Sarajevo den Verkehr. 21. Juni 2024
Eine Polizistin regelt während eines Stromausfalls in Sarajevo den Verkehr. 21. Juni 2024AP

Meteorologen zufolge kam die Hitze in der Region in dieser Woche aus Afrika und brachte Sandpartikel mit sich, die eine wolkenähnliche Schicht bildeten und den Himmel verdunkelten.

Am schlimmsten war die brütende Hitze in den Großstädten, wo der Beton auch abends noch brutzelte und die Nächte keine wirkliche Erholung boten, da die Temperaturen über 20 Grad blieben.

Während heiße Sommer auf dem Balkan normal sind, erreichen die Temperaturen Mitte Juni normalerweise nicht solche Höhen.

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