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Balkan-Fehden bei EM 2024: UEFA verhängt Geldstrafen gegen Serbien und Albanien und ermittelt gegen Kroatien

Albanien-Fans jubeln vor dem Spiel der Gruppe B zwischen Italien und Albanien bei der Euro 2024 in Dortmund, Deutschland, Samstag, 15. Juni 2024
Albanien-Fans jubeln vor dem Spiel der Gruppe B zwischen Italien und Albanien bei der Euro 2024 in Dortmund, Deutschland, Samstag, 15. Juni 2024 Copyright AP/Alessandra Tarantino
Copyright AP/Alessandra Tarantino
Von Alessio Dell'Anna mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Das jüngste Disziplinarverfahren betraf den Albaner Mirlind Daku, der am Mittwoch Anti-Serbien-Parolen skandierte.

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Die UEFA, der europäische Fußballverband, hat eine Reihe von Disziplinarmaßnahmen gegen Balkanstaaten verhängt, deren Mannschaften bei der Euro 2024 in Deutschland in nationalistische Vorfälle verwickelt waren.

Geldstrafe gegen Albanien

Die jüngste Maßnahme richtet sich gegen Albaniens Stürmer Mirlind Daku, der für zwei Spiele gesperrt wurde, nachdem er nach dem Match Albanien-Kroatien am Mittwoch die Fans dazu gebracht hatte, antiserbische Parolen zu skandieren.

Der albanische Fußballverband wurde wegen dieses Vorfalls zu einer Geldstrafe in Höhe von 47 250 Euro verurteilt.

Der suspendierte albanische Spieler entschuldigte sich in den sozialen Medien, während die UEFA einen internen Ermittler ernannte, um sein "mutmaßlich unangemessenes Verhalten" zu untersuchen.

Die Suspendierung und die Geldstrafe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Albanien am Montag ein entscheidendes Spiel in der Gruppenphase gegen Spanien bestreitet. Sollte Albanien gewinnen, könnte Daku im ersten K.o.-Spiel nicht antreten.

Ermittlungen gegen Kroatien

Gegen Kroatien wird derzeit wegen "möglicherweise rassistischen und/oder diskriminierenden Verhaltens" ermittelt, da die Fans beim Spiel Kroatien-Albanien gemeinsam mit albanischen Fans "Tötet die Serben" - auf Serbisch - skandiert haben sollen.

Serbien hatte zuvor damit gedroht, die Euro 2024 zu verlassen , wenn die UEFA keine Maßnahmen ergreift.

Die Fußballverbände sind für das Verhalten ihrer Fans bei Spielen verantwortlich.

Croatian fans during the game against Albania on Wednesday 19 June 2024
Croatian fans during the game against Albania on Wednesday 19 June 2024AP Photo

Albanien ist die Mannschaft mit der höchsten Geldstrafe bei der Euro 2024

Obwohl Albanien bisher nur zwei Spiele der EM bestritten hat, hat es bereits eine beträchtliche Anzahl von Disziplinarverfahren wegen schlechten Benehmens angehäuft - vier davon beim Spiel gegen Italien am 15. Juni.

Die UEFA stellte dem albanischen Verband 27.375 Euro in Rechnung, weil Fans Fackeln und Feuerwerkskörper zündeten, Bierbecher warfen und ein Fan das Spielfeld stürmte.

Eine weitere Geldstrafe in Höhe von 10 000 Euro wurde verhängt, nachdem die Fans eine albanische Landkarte gezeigt hatten, auf der die Grenzen Albaniens in die Gebiete der Nachbarländer hineinreichen.

Albania fans cheer prior to the Group B match between Italy and Albania at the Euro 2024 soccer tournament in Dortmund, Germany, Saturday, June 15, 2024
Albania fans cheer prior to the Group B match between Italy and Albania at the Euro 2024 soccer tournament in Dortmund, Germany, Saturday, June 15, 2024AP/Alessandra Tarantino

"Keine Kapitulation": Serbien wegen eines Banners zum Kosovo angeklagt

Auch Serbien wurde angeklagt, weil es während des Spiels gegen England am 16. Juni ein nationalistisches Transparent gezeigt hatte. Die Grafik zeigte das Territorium des Kosovo über einem Slogan mit der Aufschrift "No Surrender", was die UEFA als "eine provokative Botschaft, die nicht zu einer Sportveranstaltung passt" bezeichnete.

Der Kosovo erklärte 2008 nach einem blutigen Konflikt in den späten 90er Jahren einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien. Das Thema ist immer noch umstritten, da nur 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen.

Der serbische Fußballverband erhielt eine weitere Geldstrafe in Höhe von 4 500 Euro, weil Fans Gegenstände von der Tribüne geworfen hatten.

Serbia fans cheer during a Group C match between Serbia and England at the Euro 2024 tournament in Gelsenkirchen, Germany, Sunday, June 16, 2024
Serbia fans cheer during a Group C match between Serbia and England at the Euro 2024 tournament in Gelsenkirchen, Germany, Sunday, June 16, 2024AP/Alessandra Tarantino

Kosovo-Journalist nach "Adler-Zeichen" an serbische Fans mit Verbot belegt

Am vergangenen Mittwoch entzog die UEFA dem kosovarischen Journalisten Arlind Sadiku die Medienakkreditierung für die Euro 2024, weil er serbische Fans beim Spiel Serbien-England am 16. Juni provoziert hatte.

Während der Live-Übertragung drehte sich Sadiku Berichten zufolge zu den serbischen Fans und machte mit seinen Händen die nationalistische Geste des Doppeladlers.

Der doppelköpfige Adler ist auf der albanischen Flagge abgebildet und hat als Symbol des ethnischen Stolzes in Albanien, aber auch im Kosovo und anderen Regionen zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Seine Zurschaustellung in Fußballstadien hat immer wieder zu Kontroversen geführt.

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