Die Aufsichtsbehörde ermittelt gegen den Beamten, der die Baugenehmigung für ein privates Mini-Kraftwerk an der Quelle der Una erteilt hat. Tagelang hatten Umweltschützer mit prominenter Unterstützung gegen das Kraftwerk im Natura 2000-Schutzgebiet protestiert.
Nach mehrtägigen Protesten gegen den Bau eines Mini-Wasserkraftwerks an der Quelle des Flusses Una ist gegen den Beamten, der die Baugenehmigung erteilt hat, Strafanzeige erstattet worden.
Die staatliche Aufsichtsbehörde wirft dem Beamten vor, widerrechtlich gehandelt zu haben, weil der Investor das Verfahren zum Umweltschutz nicht eingehalten habe. Aufgrund unvollständiger Unterlagen seien die Baugenehmigungen illegal.
Das private Wasserkraftwerks in Donja Suvaja liegt im Naturschutzgebiet, das die Quelle der Una umfasst.
Marin Živković, Abgeordneter der oppositionellen links-grünen Partei „Možemo!“ (deutsch: Wir können!), warf den Behörden Versagen vor: „Unserer Ansicht nach ist das ein Versagen der Behörden, die Genehmigungen auf eine Weise erteilen, die einfach inakzeptabel ist. Wir hoffen, dass die Aufsichtsbehörde ein Verbot weiterer Bauarbeiten anordnet“, erklärte Živković.
Der bekannte kroatische Musiker und Sänger Darko Rundek gab für die Aktion „Rettet das Blaue Herz Europas“ ein Konzert. Er forderte alle Menschen auf, sich den Bemühungen zur Rettung dieses Flusses anzuschließen.
„Ich denke, das ist ein Fall von Blindheit ohne jegliches Feingefühl, es ist pure Dummheit und Gier“, meint Rundek.
Die Una ist eine der letzten unberührten Flusslandschaften Europas und bei Anglern und Wassersportlern beliebt.
Dunja Delić Božić, Demonstrantin aus Zagreb, schwärmt von der Schönheit der Natur: „Ich möchte nicht, dass mein Kind mit meinen Geschichten über den Fluss Una aufwächst, der hier früher floss und der ein wunderbarer Fluss voller Leben war. Ich möchte, dass mein Kind das persönlich erlebt.“
Der größte Teil des über 200 Kilometer langen Laufs der Una in Bosnien und Herzegowina wurde zum Nationalpark erklärt.
Die Una-Quelle in Kroatien ist seit 1968 als hydrologisches Naturdenkmal geschützt und heute Teil des Natura 2000-Netzwerks.