Es wurde erwartet, dass Biden Xi dazu drängt, seinen Einfluss auf Kim Jong Un zu nutzen, um Nordkorea von seiner Unterstützung für Russlands Krieg in der Ukraine abzubringen. Über derartige Gespräche wurde aber nicht berichtet.
Joe Biden hat Chinas Präsident Xi Jinping zum letzten Mal getroffen, bevor er im Januar das Weiße Haus verlässt und die Präsidentschaft an Donald Trump übergibt.
Xi blickte bereits auf Trumps Rückkehr und seine "America First"-Politik voraus und erklärte, Peking sei "bereit, mit einer neuen US-Regierung zusammenzuarbeiten".
Während ihrer Gespräche am Rande des jährlichen Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) in Peru mahnte Xi, dass eine stabile Beziehung zwischen China und den USA nicht nur für beide Länder, sondern auch für die Zukunft und das Schicksal der Menschheit" entscheidend sei.
"Treffen Sie eine weise Entscheidung", mahnte er. "Suchen Sie weiter nach dem richtigen Weg, damit zwei große Länder gut miteinander auskommen".
Ohne Trump namentlich zu erwähnen, schien Xi seine Besorgnis darüber zum Ausdruck zu brihttp://cmsv2.euronews.lan/story/8856210ngen, dass die protektionistische Rhetorik des neuen Präsidenten im Wahlkampf einen weiteren Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den USA und China auslösen könnte.
Biden, der nach mehr als 50 Jahren im öffentlichen Dienst ausscheidet, sprach in großen Zügen über die Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Er blickte nicht nur auf die vergangenen vier Jahre zurück, sondern auch auf die Jahrzehnte, in denen sich die beiden Politiker kennen.
"Wir waren nicht immer einer Meinung, aber unsere Gespräche waren immer offen und ehrlich. Wir haben uns nie etwas vorgemacht", sagte Biden.
"Diese Gespräche verhindern Fehleinschätzungen und stellen sicher, dass der Wettbewerb zwischen unseren beiden Ländern nicht in einen Konflikt ausartet."
Es wurde erwartet, dass Biden Xi dazu drängen würde, seinen Einfluss auf Kim Jong Un zu nutzen, um Nordkorea davon abzuhalten, seine Unterstützung für Russlands Krieg in der Ukraine weiter zu vertiefen. Aber es gab keine Berichte, dass ein solches Gespräch stattgefunden hat.
Am Freitag verurteilten Biden, der südkoreanische Präsident Yoon Seok Yul und der japanische Premierminister Shigeru Ishiba die Entscheidung Kims, Tausende Soldaten zu entsenden, um Moskau bei der Abwehr ukrainischer Truppen zu unterstützen, die Gebiete in der russischen Grenzregion Kursk besetzt haben.
Biden nannte dies eine "gefährliche und destabilisierende Zusammenarbeit".
Beamte des Weißen Hauses haben ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass Peking, auf das der größte Teil des nordkoreanischen Handels entfällt, nicht mehr unternimmt, um Pjöngjang in die Schranken zu weisen.
Nach Angaben US-amerikanischer und südkoreanischer Geheimdienstmitarbeiter haben die Nordkoreaner auch Russland mit Artillerie und anderer Munition versorgt.
Ungewissheit über künftiges Verhältnis zwischen China und den USA
Es besteht eine gewisse Unsicherheit darüber, wie die Beziehungen zwischen den USA und China unter der Präsidentschaft Trumps aussehen werden, der im Wahlkampf versprochen hatte, 60 % Zölle auf chinesische Importe zu erheben.
In einer Glückwunschbotschaft an Trump nach dessen Sieg über Vizepräsidentin Kamala Harris rief Xi Washington und Peking dazu auf, ihre Differenzen zu überwinden und in einer neuen Ära miteinander auszukommen.
Vor den Kameras am Samstag sprach Xi zwar mit Biden, aber viele interpretierten seine Worte als an Trump gerichtet.
"In einer großen, florierenden wissenschaftlich-technischen Revolution ist weder eine Abkopplung noch eine Unterbrechung der Lieferkette eine Lösung", sagte Xi.
"Nur eine gegenseitige, vorteilhafte Zusammenarbeit kann zu einer gemeinsamen Entwicklung führen. 'Kleiner Hof, hoher Zaun' ist nicht das, was ein großes Land verfolgen sollte."
Beamte der Biden-Administration würden dem Trump-Team raten, dass die Bewältigung des intensiven Wettbewerbs mit Peking wahrscheinlich die größte außenpolitische Herausforderung sein wird, sagte der Berater für nationale Sicherheit im Weißen Haus, Jake Sullivan.
Biden hat seine Beziehung zu Xi als eine der folgenreichsten auf der internationalen Bühne angesehen und viel Mühe in ihre Pflege gesteckt.
"Seit über einem Jahrzehnt haben Sie und ich viele Stunden miteinander verbracht, sowohl hier als auch in China und dazwischen", sagte Biden.
"Wir haben viel Zeit damit verbracht, uns mit diesen Themen zu beschäftigen.