Mit dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump beginnt für Europa ein neues Kapitel in den transatlantischen Beziehungen.
Deutschland, einer der engsten Verbündeten der USA, hat sich monatelang sowohl auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump als auch auf eine Präsidentschaft von Kamala Harris vorbereitet. Der deutsche Abgeordnete Thomas Erndl (CSU) sagte, Europa müsse seine Verteidigungsausgaben erhöhen und seine Sicherheit zur Priorität machen.
"Jede Investition in eine Partnerschaft muss auch vor den Wählern begründet werden, und es muss auch was zurückkommen. Da müssen wir liefern", betont Erndl. "Aber ich glaube schon, dass es gute Gründe gibt, warum man diese transatlantische Partnerschaft weiterführt, vielleicht auch wieder stärker neu belebt. Die Rivalität mit China werden USA nicht alleine schaffen, sondern es geht nur, glaube ich, in Zusammenarbeit mit Europa, mit einem starken Europa. Und deswegen gibt es einen guten Grund für die USA, weiter auf die Partnerschaft zu setzen."
Transatlantik-Koordinator und stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender Michael Link warnt, dass für die Welt viel auf dem Spiel steht, wenn die Ukraine den Krieg verliert. "Wir sollten nie vergessen, dass, wenn Russland in der Ukraine gewinnt, gewinnt auch China", so Link. Deshalb sei die Idee, Ressorucen in die Indopazifik zu lagern, "um Chinas Aktivitäten einzudämmen, eine Illusion", sagt Link und betont: "China ist keine Herausforderung für den indopazifischen Raum. China ist eine globale Herausforderung. Schauen Sie sich die chinesischen Aktivitäten in Lateinamerika, Afrika oder Europa an."
Laut dem amerikanischen Diplomaten Daniel Benjamin wird das Ergebnis der US-Wahl große Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. "Die Europäer hoffen mit überwältigender Mehrheit darauf, dass Harris gewinnt. Die Umfragen sind da ziemlich eindeutig", sagt der US-Diplomat.
Vor allem sind die Europäer seiner Ansicht nach um ihre Sicherheit besorgt, befürchten aber auch, dass die Regierung von Donald Trump hohe Zölle für europäische Waren einführen könnte. "Die einzigen Trump-freundlichen Wählergruppen befinden sich hier auf der äußersten Rechten. Und in ein paar Ländern wie Viktor Orban in Ungarn" fügte Benjamin hinzu.
In Europa bricht ein neues Zeitalter der transatlantischen Beziehungen an. Ist Europa dafür gerüstet?