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Flugzeugabsturz in Kasachstan: Mögliche Ursache könnte Flugabwehrrakete sein

Das Wrack der Embraer 190 der Azerbaijan Airlines  nahe des Flughafens Aktau in Kasachstan. 25. Dezember 2024
Das Wrack der Embraer 190 der Azerbaijan Airlines nahe des Flughafens Aktau in Kasachstan. 25. Dezember 2024 Copyright  AP/The Administration of Mangystau Region
Copyright AP/The Administration of Mangystau Region
Von Christoph Debets & AP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Ein aserbaidschanisches Flugzeug ist bei einer Notlandung nahe des Flughafens der kasachischen Stadt Aktau zerschellt. Neueste Hinweise deuten auf einen möglichen Abschuss hin.

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Ein aserbaidschanisches Flugzeug ist bei einer Notlandung nahe des Flughafens der kasachischen Stadt Aktau zerschellt. Neuesten Euronews-Informationen zufolge sollen die überlebenden Passagiere berichtet haben, sie hätten vor dem Absturz eine Explosion gehört, gefolgt von etwas, das wie ein Schrapnell aussah, das in den Rumpf des Flugzeuges eindrang. Dies berichteten offizielle Quellen, die mit der Untersuchung des Absturzes in Verbindung stehen.

Diese Informationen, die Euronews erhalten hat, decken sich mit einem Bericht des internationalen Nachrichtensenders AnewZ aus Aserbaidschan, in dem ein russischer Militärblogger zitiert wird. Der Militärblogger sagt dort, dass "die Schäden am Flugzeug darauf hindeuten, dass das Flugzeug versehentlich von einem Flugabwehrraketensystem (SAM) getroffen wurde".

Die tschetschenische Hauptstadt Grosnyj, das ursprüngliche Ziel des aserbaidschanischen Flugs, wird stark verteidigt. Die Kämpfer aus der autonomen Republik innerhalb Russlands sind für den Kreml äußerst wichtig und für die Ukrainer ein wertvolles Ziel. Das könnte ein womögliches extremes Vorgehen der russischen Luftabwehr gegen Luftaktivitäten über der Stadt erklären.

Auch ein Experte der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines äußerte und sich und sagte die Oberfläche des linken Höhenleitwerks sowie die linke Seite der Heckflosse seien deutlich von Schrapnellen durchlöchert.

Sollte sich diese Tragödie bestätigen, würde sie eine starke Ähnlichkeit mit dem Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 durch von Russland unterstützte Kräfte im Jahr 2014 aufweisen, der ebenfalls mit einer SAM-Rakete erfolgte.

32 Überlebende

Zuvor hatte das kasachische Katastrophenministerium mitgeteilt, dass mindestens 32 Menschen den Absturz überlebt hätten. Das könnte bedeuten, dass über 30 Menschen wahrscheinlich ums Leben gekommen sind. Vier Leichen wurden geborgen.

Das Ministerium bestätigte in einer Telegram-Erklärung, dass 67 Menschen, darunter fünf Besatzungsmitglieder, an Bord des Flugzeugs waren. Es fügte hinzu, dass 29 von ihnen den Absturz überlebten und ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax zitierte medizinisches Personal mit der Aussage, man habe vier Leichen geborgen. Rettungskräfte vor Ort sagten, einer vorläufigen Einschätzung zufolge seien beide Piloten bei dem Absturz ums Leben gekommen.

Die Embraer 190 der Azerbaijan Airlines machte 3 km vor Aktau eine Notlandung, teilte die Fluggesellschaft mit.

Das kasachische Katastrophenministerium ging zunächst davon aus, dass 25 Menschen den Absturz überlebt hätten. Die Generalstaatsanwaltschaft in Aserbaidschan berichtete später, dass mindestens 32 Menschen den Absturz überlebt hätten, fügte jedoch hinzu, dass die Zahl noch nicht endgültig sei.

Nach Angaben von Azerbaijan Airlines waren 37 Passagiere aserbaidschanische Staatsbürger. Außerdem befanden sich 16 russische Staatsbürger, sechs kasachische und drei kirgisische Staatsbürger an Bord.

Die Maschine befand sich auf dem Weg von Baku nach Grosny.

Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf den Flughafen von Grosnyj meldet, wurde Flug J2 8243 wegen Nebels in Grosny nach Machatschkala und dann nach Aktau umgeleitet.

Ein Sprecher der russischen Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia sagte, vorläufigen Informationen zufolge habe der Pilot beschlossen, nach Aktau umzuleiten, nachdem ein Vogelschlag zu "einer Notsituation an Bord" geführt habe.

Im Internet kursierende Handyaufnahmen schienen zu zeigen, wie das Flugzeug einen steilen Sinkflug machte, bevor es in einem Feuerball auf den Boden knallte. Andere Aufnahmen zeigten, wie ein Teil des Rumpfes von den Flügeln abgerissen wurde und der Rest des Flugzeugs kopfüber im Gras lag. Die Aufnahmen stimmten mit den Farben des Flugzeugs und seiner Registrierungsnummer überein.

Einige der in den sozialen Medien veröffentlichten Videos zeigten Überlebende, die Mitreisende aus den Trümmern des Flugzeugs zogen.

Flugverfolgungsdaten von FlightRadar24.com zeigten, dass das Flugzeug beim Anflug auf den Flughafen in Aktau eine scheinbare Rechtskurve machte und seine Flughöhe in den letzten Minuten des Fluges vor dem Aufprall stark schwankte.

FlightRadar24 erklärte in einem Online-Beitrag, dass das Flugzeug „starken GPS-Störungen“ ausgesetzt war, die „dazu führten, dass das Flugzeug fehlerhafte ADS-B-Daten übertrug“. Damit war die Information gemeint, die es Flugverfolgungs-Websites ermöglicht, Flugzeuge im Flug zu verfolgen. Russland wurde in der Vergangenheit beschuldigt, GPS-Übertragungen in der weiteren Region gestört zu haben.

In einer Erklärung teilte Azerbaijan Airlines mit, dass es die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten werde, und änderte seine Social-Media-Banner in einfarbiges Schwarz.

Die staatliche Nachrichtenagentur Aserbaidschans, Azertac, meldet, dass eine offizielle Delegation, bestehend aus dem aserbaidschanischen Minister für Katastrophenfälle, dem stellvertretenden Generalstaatsanwalt des Landes und dem Vizepräsidenten von Azerbaijan Airlines, nach Aktau entsandt worden sei, um eine „Untersuchung vor Ort“ durchzuführen.

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev brach einen Besuch in St. Petersburg ab, als er von dem Absturz erfuhr, so die Pressestelle des Präsidenten. Aliyev sollte an einem informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten teilnehmen, einem Block ehemaliger Sowjetstaaten, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gegründet wurde.

In einer Erklärung in den sozialen Medien sprach Aliyev den Familien der Opfer sein Beileid aus. „Mit tiefer Trauer spreche ich den Familien der Opfer mein Beileid aus und wünsche den Verletzten eine baldige Genesung“, schrieb er.

Der russische Präsident Wladimir Putin telefonierte Aliyev und sprach ihm sein Beileid aus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber Reportern.

Sowohl die kasachischen als auch die aserbaidschanischen Behörden untersuchten den Absturz. Embraer teilte The Associated Press in einer Erklärung mit, dass das Unternehmen „bereit sei, alle relevanten Behörden zu unterstützen“.

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