Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Hegseth soll Militärpläne mit Ehefrau in zweitem Chat geteilt haben

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth spricht während der Zentralamerikanischen Sicherheitskonferenz in Panama City, Mittwoch, 9. April 2025.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth spricht während der Zentralamerikanischen Sicherheitskonferenz in Panama City, Mittwoch, 9. April 2025. Copyright  AP Photo
Copyright AP Photo
Von Franziska Müller & AP
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll erneut geheime Militärdaten über einen privaten Signal-Chat geteilt haben – dieses Mal mit seiner Ehefrau und seinem Bruder.

WERBUNG

Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll sensible Informationen in weiteren Chatgruppen des Nachrichtendienstes Signal geteilt haben, wie US-Medien berichten. Demnach habe er unter anderem seiner Ehefrau sowie seinem Bruder Inhalte aus dem Verteidigungsministerium über private Gruppenchats zukommen lassen.

Bereits Ende März war bekannt geworden, dass Hegseth Teil einer Chatgruppe war, in der sich auch der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz, Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident JD Vance austauschten.

In der Gruppe wurden unter anderem Informationen über bevorstehende Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen geteilt. Der Chefredakteur des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, war versehentlich zu der Gruppe hinzugefügt worden und machte seine Einblicke anschließend öffentlich.

Nun berichten die New York Times und CNN, dass es mehrere Chatgruppen gegeben habe, an denen insgesamt 13 Personen beteiligt waren. Unter den Mitgliedern sollen auch Hegseths Ehefrau Jennifer Rauchet, eine ehemalige Mitarbeiterin des Senders Fox News, sowie sein Bruder Phil gewesen sein, der im Verteidigungsministerium als leitender Berater für das Ministerium für Innere Sicherheit tätig ist.

Hegseth soll die Gruppe mit dem Namen „Defense 'Team Huddle’“ diesmal selbst erstellt haben. Laut New York Times habe er in diesem zweiten Gruppenchat die genauen Flugpläne der US-Flugzeuge geteilt, die am 15. März Angriffe auf Ziele der pro-iranischen Huthi-Miliz im Jemen fliegen sollten.

Weißes Haus weist Vorwürfe über weitere Chatgruppe zurück

Das Weiße Haus wies den Bericht am späten Sonntag als „Non-Story“ zurück und warf verärgerten ehemaligen Pentagon-Mitarbeitern vor, falsche Behauptungen zu verbreiten. „Sie können die Tatsache nicht ändern, dass keine geheimen Informationen weitergegeben wurden“, sagte Anna Kelly, stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses.

Pentagon-Sprecher Sean Parnell schrieb auf der Plattform X, „die Trump-hassenden Medien“ seien weiterhin davon besessen, jeden zu vernichten, der sich für die Agenda von US-Präsident Donald Trump einsetze.

Parnell erklärte, die Berichte über den zweiten Gruppenchat basierten ausschließlich auf Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter.

Nach den jüngsten Enthüllungen wurden erneut Forderungen laut, Hegseth abzusetzen. Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, schrieb auf X: „Pete Hegseth muss gefeuert werden.“

Gefährdung der militärischen Sicherheit

Die New York Times berichtete am Sonntag, dass der zweite Chat dieselben Startzeiten für Kampfflugzeuge enthalten habe wie der erste. Mehrere ehemalige und derzeitige Pentagon-Vertreter erklärten, die Weitergabe dieser operativen Details vor einem Angriff hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit als geheim eingestuft werden müssen – ihre Veröffentlichung hätte die Sicherheit der Piloten gefährden können.

Hegseths Nutzung von Signal und die Weitergabe solcher Pläne werden derzeit vom amtierenden Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums untersucht. Die Untersuchung erfolgte auf Ersuchen der Führung des Senatsausschusses für Streitkräfte – des republikanischen Vorsitzenden Roger Wicker aus Mississippi und des ranghöchsten demokratischen Mitglieds Jack Reed aus Rhode Island.

Erst in der vergangenen Woche wurden vier enge Mitarbeiter Hegseths im Pentagon vorübergehend beurlaubt. Dies geschah im Zusammenhang mit der Untersuchung zum ersten Leak der Signal-Chatgruppe.

Signal ist ein frei erhältlicher kommerzieller Nachrichtendienst – ähnlich wie WhatsApp oder Telegram. Für den Austausch sensibler oder klassifizierter nationaler Verteidigungsinformationen ist er in den USA jedoch nicht zugelassen.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Neuer Signal-Chat-Skandal: Hegseth weiter unter Druck

Aufdeckung neuer Signal-Nachrichten: US-Skandal um Chatgruppe vertieft sich

Mike Waltz übernimmt "volle Verantwortung" für Europa-Bashing-Signal-Chat