Die spanische Polizei hat drei kriminelle Gruppen in Torrent und Paterna zerschlagen und 20 Personen verhaftet. Sie ergaunerten sich Geld mit dem sogenannten "Enkeltrick", das heißt sie gaben sich am Telefon oder per Nachricht als Kinder ihrer Opfer aus und behaupteten in einer Notlage zu sein.
Die spanische Nationalpolizei hat in den Gemeinden Torrent und Paterna in der Provinz Valencia 20 Personen festgenommen, die beschuldigt werden, mit der Enkeltrick-Methode mehr als 120.000 Euro ergaunert zu haben. Den Ermittlungen zufolge gehörten die Festgenommenen zu drei kriminellen Gruppen, die im gesamten Staatsgebiet tätig waren und mehr als 200 Opfer betrogen haben sollen. Den Festgenommenen werden Betrug, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Die Verhafteten kontaktierten die Opfer wie bei anderen Betrügereien über Messaging-Anwendungen, gaben sich als deren Kinder aus und taten so, als ob sie dringend Geld benötigten. Unter diesem Vorwand und unter falscher Identität forderten sie sofortige Überweisungen zur Deckung angeblicher medizinischer Ausgaben, Reiseprobleme oder den Kauf eines neuen Mobiltelefons. Die Polizei erklärt, dass die Nachrichten immer von unbekannten Nummern kamen, ein wichtiges Detail, um den Anschein einer echten Notlage zu wahren.
Ein Teil des Netzes bestand aus so genannten "Geldkurieren", die meist in Torrent wohnten. Diese Personen stellten ihre Bankkonten zur Verfügung, um die Überweisungen entgegenzunehmen, hoben das Geld ab und übergaben es gegen eine geringe Provision an andere Mitglieder des Netzes. Mehrere von ihnen wurden in den ersten Phasen der Operation verhaftet.
Der mutmaßliche Anführer einer der Gruppen ist ein 25-jähriger Mann, der in einer Luxusvilla in Paterna lebte. Bei der Durchsuchung des Hauses fanden die Beamten elektronische Geräte, Schmuck, Bargeld und einen mit einer Panzertür ausgestatteten "Panikraum". Darin fanden sie eine Waffe, eine Axt und mehrere Patronenhülsen. Nach seiner Verhaftung ordnete der Richter Untersuchungshaft an.