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Weißes Haus führt eine "Hall of Shame" für die Medien ein

Präsident Donald Trump spricht zu den Medien nach seiner Ankunft am Palm Beach International Airport am Freitag, 31. Oktober 2025, in West Palm Beach, Florida.
Präsident Donald Trump spricht zu den Medien nach seiner Ankunft am Palm Beach International Airport am Freitag, 31. Oktober 2025, in West Palm Beach, Florida. Copyright  Manuel Balce Ceneta/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Copyright Manuel Balce Ceneta/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Von Evelyn Ann-Marie Dom & Sonja Issel
Zuerst veröffentlicht am
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Der Start des Portals fällt in eine Zeit, in der Trump seine Kampagne gegen die von ihm als "Fake News" bezeichneten Nachrichten intensiviert und der US-Präsident wegen seiner wiederholten Ausfälle gegen Journalisten zunehmend in die Kritik gerät.

Das Weiße Haus hat auf seiner Regierungswebsite eine sogenannte "Hall of Shame" für Medien eingerichtet und damit einen weiteren schweren Schlag gegen die Pressefreiheit in den Vereinigten Staaten gesetzt.

"Die Seite ist vollständig sortierbar und wird regelmäßig aktualisiert. So wird sichergestellt, dass keine Falschmeldung, keine anonyme Fanfiction und keine parteiische Verleumdung in Vergessenheit gerät", erklärte das Weiße Haus zur Einführung der Seite.

Das Portal führt unter anderem die Washington Post als "Täter der Woche" auf und richtet sich gegen zahlreiche weitere Nachrichtenorganisationen, darunter die New York Times, CNN, CBS News und The Independent.

Screenshot des Medienportals
Screenshot des Medienportals The White House

Auf der Website der Regierung wird jede "Behauptung", die sie bestimmten Publikationen und Reportern zuschreibt, detailliert aufgeführt und in verschiedene Kategorien eingeteilt.

Auch anerkannte Presseagenturen wie Associated Press und Reuters werden auf der Website aufgeführt, wobei das Weiße Haus für die eine "Voreingenommenheit" und "Auslassung von Kontext" und für die andere "Lüge" anführt.

Weitere Kategorien, die auf der Website aufgeführt sind, sind "zirkuläre Berichterstattung", "Nichtberichterstattung", "falsche Behauptung", "Fehlverhalten", "falsche Darstellung" und "linker Irrsinn".

"Wir sollten uns darüber im Klaren sein, was hier passiert: die unrechtmäßige und absichtliche Verfolgung von Journalisten durch Regierungsbeamte, die ein verfassungsmäßig geschütztes Recht ausüben", sagte der Chefredakteur der Post, Matt Murray. "Die Washington Post wird sich davon nicht beirren lassen und weiterhin streng und genau im Dienste ganz Amerikas berichten".

Bemerkenswerterweise wurden keine Nachrichtenagenturen, die sich an Konservative wenden, wegen Voreingenommenheit angeklagt.

Nachrichtensender sind "zu liberal"

Die konservative Medienaufsichtsbehörde Media Research Centre (MRC), die den Nachrichtensendern bereits in der Vergangenheit vorgeworfen hat, sie seien zu liberal eingestellt, begrüßte den Start der Website.

Reporter und Fotografen arbeiten, während Präsident Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses spricht, Donnerstag, 16. Oktober 2025, in Washington.
Reporter und Fotografen arbeiten, während Präsident Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses spricht, Donnerstag, 16. Oktober 2025, in Washington. Alex Brandon/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

"Es ist eine stärkere Anstrengung, als republikanische Präsidenten zuvor unternommen haben", sagte Tim Graham, Direktor für Medienanalyse bei MRC. "Ich denke, alle Republikaner erkennen heute, dass die Medien auf der anderen Seite stehen und als solche identifiziert werden müssen."

Experten, die mit der DW sprachen, warnten jedoch, dass diese Rhetorik für Journalisten gefährlich sei und eine ernsthafte Gefahr für die Pressefreiheit und die Demokratie in den Vereinigten Staaten darstelle.

Kritik an wachsendem Druck auf US-Medien

Reporter ohne Grenzen, eine internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit, registriert seit Beginn der Präsidentschaft Donald Trumps einen wachsenden Druck auf unabhängige Medien in den USA.

Die Organisation spricht von einer Strategie der Delegitimierung und Einschränkung journalistischer Arbeit – sichtbar etwa im Fall der Nachrichtenagentur AP, der der Zugang zum Weißen Haus verweigert wurde. Zusätzlich setzen rechtliche Auseinandersetzungen und gekürzte Mittel für Sender wie NPR und PBS viele Redaktionen unter Druck, insbesondere im lokalen Bereich.

Jüngst sorgte zudem eine Entscheidung des US-Verteidigungsministerium für Kritik: Es hat Anfang Oktober große Teile seines Pressekorps durch weniger kritische Berichterstatter ersetzt.

Die New York Times geht deshalb nun juristisch gegen das Pentagon vor und hat vor einem Bundesgericht in Washington, D.C., Klage gegen die neuen Zugangsregeln für Journalisten eingereicht.

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