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UN: Online-Gewalt gegen Journalistinnen und Aktivistinnen steigt

Das Symbol der Vereinten Nationen ist vor dem Sekretariatsgebäude in New York zu sehen, 28. Februar 2022
Das Symbol der Vereinten Nationen ist vor dem Sekretariatsgebäude in New York zu sehen, 28. Februar 2022 Copyright  AP Photo
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Von Gavin Blackburn
Zuerst veröffentlicht am
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Die UN-Women-Studie baut auf einem ähnlichen Bericht der UNESCO aus dem Jahr 2021 auf, in dem dasselbe Problem thematisiert wurde.

Mehr als zwei Drittel der Journalistinnen, Menschenrechtsverteidigerinnen und Aktivistinnen berichten von Gewalt im Internet, und über 40 % gaben an, dass sie auch in der realen Welt Angriffen im Zusammenhang mit digitalem Missbrauch ausgesetzt waren. Das zeigt eine neue Studie von UN Women, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Der Bericht mit dem Titel "Tipping Point" untersucht die zunehmende Gewalt gegen Frauen im Kontext sozialer Medien und künstlicher Intelligenz. Grundlage der Studie sind Angaben von mehr als 6.900 Menschenrechtsverteidigerinnen, Journalistinnen und Aktivistinnen aus 119 Ländern.

UN Women, die Organisation der Vereinten Nationen für Frauenrechte, Gleichstellung und Stärkung von Frauen und Mädchen, knüpft damit an einen ähnlichen Bericht der UNESCO aus dem Jahr 2021 an, der dasselbe Problem beleuchtete.

„Online-Gewalt gegen Frauen ist zu einer wachsenden globalen Krise geworden“, erklärt UN Women. „Was auf einem Bildschirm beginnt, kann schnell zu Belästigung, Einschüchterung und sogar zu realen Schäden führen.“

Etwa 41 % der Befragten berichteten von Angriffen, Missbrauch oder Belästigungen im echten Leben, die sie mit Online-Gewalt in Verbindung bringen – etwa körperliche oder sexuelle Übergriffe, Stalking, verbale Belästigung oder „Swatting“. Letzteres ist eine Taktik, bei der Behörden fälschlicherweise über Gewaltvorfälle informiert werden, um einen Einsatz auszulösen.

Afghanische Frauen warten auf Lebensmittelrationen, die von einer humanitären Hilfsorganisation in Kabul verteilt werden, 23. Mai 2023
Afghanische Frauen warten auf Lebensmittelrationen, die von einer humanitären Hilfsorganisation in Kabul verteilt werden, 23. Mai 2023 AP Photo

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Europäischen Kommission erstellt wurde, zeigt, dass besonders Journalistinnen, Influencerinnen und Social-Media-Akteurinnen, die sich mit Menschenrechten beschäftigen, Ziel von Online-Gewalt sind – oft unter Einsatz neuer Technologien wie Deepfake-Bildern oder manipulierten Inhalten.

Julie Posetti, leitende Forscherin der Studie, berichtete in Genf, dass sich die Zahl realer Schäden durch Online-Gewalt gegen Journalistinnen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt habe. 42 % der Befragten hätten 2025 von „dieser gefährlichen und potenziell tödlichen Entwicklung“ gesprochen.

Digitale Frauenfeindlichkeit

Posetti äußerte außerdem Besorgnis über „digitale Misogynie“ und die „Manosphäre“, die von einigen prominenten Online-Influencern gefördert wird, sowie über persönliche Angriffe gegen Journalistinnen durch Regierungsvertreter, darunter US-Präsident Donald Trump.

„Das ist Teil andauernder Gewalt gegen Frauen – eine Ermöglichung von Gewalt im öffentlichen Leben“, sagte sie. „Wenn ein Präsident, Premierminister oder anderer hoher Beamter derartige Kommentare abgibt, wird der Mob im Internet aufgewiegelt. Es ist kein subtiler Hinweis, sondern ein offener Angriff.“

Die Autorinnen fordern schärfere Gesetze, bessere Überwachung, mehr Rechenschaftspflicht für Tech-Unternehmen und verstärkte Bemühungen, Stimmen zu stärken, die sich gegen diese Praktiken aussprechen.

„Frauen, die für Menschenrechte eintreten, über Nachrichten berichten oder soziale Bewegungen anführen, sind Zielscheibe von Angriffen, die sie beschämen, zum Schweigen bringen und aus der öffentlichen Debatte verdrängen sollen“, erklärte Sarah Hendricks, Direktorin von UN Women. „Zunehmend hören diese Angriffe nicht am Bildschirm auf – sie enden vor der Haustür der Betroffenen.“

Weitere Quellen • AP

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