Nach den Verhandlungen des ukrainischen Präsidenten in Florida über US-Sicherheitsgarantien bleiben viele seiner Landsleute skeptisch. Unterdessen gehen die Kämpfe weiter.
Russland hat auch in der Nacht auf Montag zahlreiche Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. Nach Angaben des Leiters der regionalen Militärverwaltung, Iwan Fjodorow, wurde dabei in der Stadt Orichiw in der Region Saporischschja ein Mann getötet.
Die ukrainische Luftabwehr schoss nach eigenen Angaben 21 von 25 in der Nacht gestarteten Drohnen ab.
Am Sonntag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Florida mit US-Präsident Donald Trump über Sicherheitsgarantien der USA für sein Land verhandelt und verkündet, dass diese "zu 100 % vereinbart" und auf 15 Jahre ausgelegt seien.
Viele Ukrainer bleiben jedoch skeptisch, was die langfristige Wirkung der Garantien angeht.
"Trump hat viel gesagt - zum Beispiel, dass Russland uns alles Gute wünscht und dass es beim Wiederaufbau der Ukraine helfen wird. Was meint er damit? Sie zerstören die Ukraine", klagt die 26-jährige Oleksandra, die in der Hauptstadt Kyjiw lebt. "Und jetzt sagt er einfach Dinge, die überhaupt keinen Sinn ergeben".
"Ich habe absolut keine Erwartungen, dass sie ihr Wort halten oder diese Garantien einhalten werden", argwöhnt Lev Smorodinow, ein 30-jähriger Bewohner der Hauptstadt. "Es ist einfach ein Land, das keine globale Vision hat, die über seine eigenen Interessen hinausgeht".
Tetiana Stepaniuk aus Berestechko, die jetzt in Kyjiw arbeitet, hat zwar eine gewisse Hoffnung auf Fortschritte, bezweifelt aber, dass Russland ernsthaft an einer friedlichen Lösung interessiert ist: "Wir hoffen, dass die Vernunft siegt und ein Friedensplan ausgearbeitet wird, der in erster Linie den Ukrainern gerecht wird. Schließlich sind wir das Opfer, und wir wurden angegriffen."
"All diese Opfer sind nicht umsonst", meint der Kriegsveteran Oleksandr, der 2022 in der Schlacht um Bachmut sein Bein verlor. "Wir müssen beweisen, dass wir existieren, dass wir sind, dass wir das Recht auf unsere Existenz haben, auf unser Territorium, auf unsere Kultur, auf unsere Sprache."