Dubai wird kreativer, London öffnet sich und Bill Gates mahnt die Welt

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Von Natalie Lindo, Evan Bourke, Jane Witherspoon
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Themen dieser Folge von Business Line: Dubai kurbelt seine Kreativen Industrien an, Londoner Theater bangen um die Wiedereröffnung und der Microsoft-Mitgründer fordert die Welt zum Handeln auf.

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Themen in diesem Business Line: Wir schauen uns an, wie Dubai seine Kreativen Industrien fördert und unterstützt, tauchen in die Londoner Theaterszene im West End ein, die um die Wiedereröffnung bangt und widmen uns einem Thema, das die ganze Welt betrifft: Die Senkung der Emissionen weltweit - Bill Gates fordert Regierungen und Wirtschaft zum Handeln auf.

Dubais Kreative Industrien

Dubai hat ein ehrgeiziges strategisches Programm aufgelegt, um das Emirat in ein internationales Kreativitäts-Zentrum zu verwandeln. Bis 2025 soll die Zahl der Unternehmen fast verdoppelt werden, die auf Content, Design und Kultur spezialisiert sind. Der Anteil der Kreativwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt des Landes soll von 2,6 auf 5 Prozent wachsen und neue Kreativzonen für Kultur, Content, Medien, Design und Kunst werden eingerichtet. Die Zahl der Arbeitsplätze im Kreativbereich soll von 70.000 auf 140.000 steigen. Die auf Unternehmensgründungen spezialisierte Firma Virtuzone verzeichnet bereits einen Anstieg der Anfragen:

"Das sind großartige Neuigkeiten für die Branche und für die Vereinigten Arabischen Emirate als Ganzes. Es ist ein Ansporn, dass Dubai diese Initiative im kreativen Sektor startet, um ausländische Unternehmen anzusiedeln und lokale Talente zu fördern", so Amer Yehia, Leiter Kundenerfahrung bei Virtuzone. "Dubai ist führend, wenn es um Wirtschaftsförderung und die richtige Infrastruktur geht. Die Ankündigung war eindeutig, es wird einen angemessenen Rahmen zur Unterstützung der Kreativindustrie geben."

Welcher Förderungen gibt es bereits in der Stadt?

Aavva Fashions begann als Nebenprojekt 2013 und hat sich schnell zu einer Modelinie mit eigenen Geschäften entwickelt. Die Mode gibt es jetzt auch in internationalen Boutiquen. Mitgründer Ahmad Ammar erzählt: "Uns wurden überhaupt keine Steine in den Weg gelegt. Das Geschäft zu führen ist super einfach, ein Team zu bekommen, Leute einzustellen, die Miete sowie ins Wachstum zu investieren. _Wir machen alles in Dubai, es wird nichts ausgelagert. Ich habe mein gesamtes Team aus verschiedenen Ländern nach Dubai einfliegen lassen: Sticker:innen, Näher:innnen, all die Leute, die schneidern, sogar das Designteam, das uns jetzt unterstützt. Unser Atelier und unser Produktionshaus ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wir machen alles hier. Sogar die Stoffe suchen wir aus dem Angebot aus, das hier auf dem Markt erhältlich ist."
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Dubai stärkt seine Kreativen Industrien durch den Aufbau von Zentren wie Media City, Production City und der Dubai Design District. Amer Yehia: "Die drei Zentren wurden 2013 gegründet. Wenn man sie besucht und ihre Erfahrungen ansieht, spürt man das Engagement Dubais in puncto Infrastruktur und die Bereitschaft, diesen Geschäftsbereich und die Kreativen beim Wachstum zu unterstützen."

Vor Kurzem hat Scheich Hamdan bin Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Dubais Kronprinz und Vorsitzender des Exekutivrats von Dubai die Al Quoz Creative Zone ins Leben gerufen. Das dynamische Zentrum ist ein Ort, an dem Künstler und Designer leben, arbeiten und kreativ sein können - und es ist die Blaupause für die zukünftige Strategie.

Bill Gates Appell zum Handeln

Bill Gates sprach auf dem digitalen globalen Klimagipfel von US-Präsident Joe Biden. Der Microsoft-Mitgründer und Philanthrop richtete seinen Appell an über 40 führende Politiker der Welt.
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"Fast alle unsere kohlenstoffarmen Technologien sind teurer als ihre Pendants aus fossilen Brennstoffen. Um Menschen auf der ganzen Welt alle Vorteile des modernen Lebensstils bieten zu können, brauchen wir neue kohlenstofffreie Produkte, die genauso erschwinglich sind, die eine - wie ich es nenne - "green premium of zero" eine ausgeglichene Ökobilanz haben"_, so Gates. "Wir müssen bahnbrechende Technologien entwickeln und einsetzen, die es uns ermöglichen, Emissionen in der gesamten Wirtschaft zu eliminieren. Zweitens müssen wir die Energiemärkte anzapfen, um diese Innovationen zu finanzieren und einzusetzen, zum Beispiel, indem wir kreative Wege finden, um Technologien zu finanzieren und den Weg zu ebnen, damit sie mit fossilen Brennstoffen konkurrieren können. Drittens müssen Regierungen und Unternehmen Maßnahmen ergreifen, die den Umstieg schneller und billiger machen."

Außerdem forderte er Staats- und Regierungschefs auf, diejenigen zu belohnen, die schwierige Schritte unternehmen, um CO2-Emissionen zu reduzieren und einen bedeutenden Einfluss auf den Klimawandel haben.

Großbritannien will vorsichtig öffnen

Großbritannien bereitet sich auf eine vorsichtige Öffnung des öffentlichen Lebens vor, Theater im berühmten West-End-Kulturviertel wollen bald wieder Zuschauer willkommen heißen. Die Branche, die 300.000 Menschen beschäftigt, ist seit über einem Jahr geschlossen. Tausende Arbeitsplätze sind gefährdet.

Noah Thomas sah seinen Namen bereits in großen Lettern, doch dann gingen die Lichter aus. Der 21-jährige Schauspieler verließ die Schauspielschule, um die Hauptrolle im Londoner West End Musical "Everybody's talking about Jamie" zu übernehmen. Er gab sein Debüt Anfang 2020. Wochen später, als sich die Coronavirus-Pandemie ausbreitete, schlossen die Theater. Der Schauspieler gibt sich kämpferisch:  "Das Einzige, was uns bleibt, ist durchzuhalten und irgendwann wieder auf der Bühne zu stehen. Wir werden unsere Arbeit und wofür wir ausgebildet wurden, nicht aufgeben."

"Ich habe beobachtet, dass Zuschauer beim Verlassen des Theaters sehr viel glücklicher aussahen, als bei ihrer Ankunft."
Nica Burns
Theaterbesitzerin im West End

Die Theater blieben in den vergangenen 13 Monaten größtenteils geschlossen, was Tausende weitere Arbeitsplätze in Bars, Restaurants und Hotels gefährdete. Im Gegensatz zu anderen Branchen fielen viele Beschäftigte durch das Netz der staatlichen Unterstützung. Nica Burns, der das "Apollo" und fünf weitere Londoner Theater gehören, hat in die Besetzung, in Front-of-House-Tests, Desinfektionsstationen und E-Ticketing investiert. Sie hat auch Sitze entfernt, damit die Zuschauer einen sicheren Abstand zueinander halten können: "Ich habe beobachtet, dass Zuschauer beim Verlassen des Theaters sehr viel glücklicher aussahen, als bei ihrer Ankunft", erzählt sie.

Ungefähr ein Drittel der Theater im West End wollte in den kommenden Wochen wieder öffnen, wobei weitere Einschränkungen am 21. Juni gelockert werden sollten. Doch das könnte gestoppt werden, wenn die Coronazahlen wieder steigen. Nach heftiger Kritik hat die britische Regierung mehr als 1,38 Milliarden Euro an Hilfsgeldern und Krediten an Kunst- und Kultureinrichtungen ausgezahlt. Mitarbeiter und Zuschauer sind besorgt über die Zukunft der Branche, aber es gilt das Mantra: "the show must go on."

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