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Der Traum vom Eigenheim: für die meisten Briten unerfüllbar

Immobilienmakler, der die Schlüssel für ein neu erworbenes Haus verwaltet.
Immobilienmakler, der die Schlüssel für ein neu erworbenes Haus verwaltet. Copyright Canva
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Von Doloresz Katanich
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die große Mehrheit der Menschen, die im Vereinigten Königreich ein Haus kaufen wollen, findet, dass der Erwerb von Wohneigentum mittlerweile einer finanzkräftigen Elite vorbehalten bleibt, so ein neuer Bericht.

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Investitionen in Wohneigentum waren noch nie einfach, aber in letzter Zeit sind sie zu einem regelrechten Privileg geworden, so ein neuer Bericht der Yorkshire Building Society (YBS).

Die YBS hast festgestellt, dass mehr als 70 % der Hausbesitzer und Erstkäufer der Meinung sind, dass der Erwerb eines Eigenheims nur noch bedingt realisierbar ist. 

Da die Bank of England die Zinssätze auf einem historischen Höchststand von 5,25 % hält, sind die Kreditkosten hoch und Hypotheken für viele unerschwinglich.

Der britische Immobilienmarkt hat sich in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt, und die jüngsten Daten über einen starken Rückgang der Hypotheken lassen weitere Rückgänge erwarten.

Das Land kämpft mit einer rasant ansteigenden Inflation, die zu einer Krise der Lebenshaltungskosten beigetragen hat und die finanziellen Mittel der Haushalte weiter deutlich beschränkt.

Jüngste Daten haben die harte Realität weiter verdeutlicht: Zwischen April 2022 und März dieses Jahres wurden fast 300.000 Haushalte in England obdachlos oder waren von Obdachlosigkeit bedroht, darunter mehr als 100.000 Familien mit Kindern.

Es gibt immer noch viele, die trotz der Schwierigkeiten nicht aufgegeben haben und danach streben, ein eigenes Haus zu kaufen - aber sie müssen sich in vielerlei Hinsicht anpassen, so der YBS-Bericht.

Britischer Immobilienmarkt: nur für die Elite?

Fast vier von fünf Erstkäufern (78 %) und fast ebenso viele Umschuldungskäufer (73 %) geben an, dass Wohneigentum zu einem elitären Privileg wird, so der YBS-Bericht. Dies sei auch auf  folgende Faktoren zurückzuführen: Die veränderte Zusammensetzung der Einkommen und steigende Hauspreise.

Die Käufer passen sich jedoch an und verschieben unter anderem den Kauf ihrer ersten Wohnung: Das Durchschnittsalter der in dem Bericht genannten Erstkäufer lag bei 35 Jahren, und fast zwei Drittel derer bestätigten, dass sie aufgrund des derzeitigen Wirtschaftsklimas später als geplant ein Haus kaufen würden.

Darüberhinaus erwägen sieben von zehn Hypothekennehmern eine Verlängerung ihrer Hypothekenlaufzeit, wobei 84 % von ihnen dies bis zum Eintritt in den Ruhestand in Erwägung ziehen.

Fast alle befragten Erstkäufer (94 %) sparten auf eine Anzahlung und gehen davon aus, dass sie dafür im Durchschnitt viereinhalb Jahre benötigen.

Fast neun von zehn Käufern sind bereit, verantwortungsvolle Lebensentscheidungen zu treffen, um dieser riesigen Investition Vorrang zu geben.

Mehr als die Hälfte von ihnen ist bereit, auf Urlaube zu verzichten, und fast ebenso viele würden weniger auswärts essen gehen, während mehr als ein Drittel weniger neue technische Geräte kaufen würde.

Mehr als ein Drittel der Erstkäufer plant nach wie vor, im kommenden Jahr eine Wohnung zu kaufen. Die Mehrheit gab als einen Grund an, kein Geld mehr für die Miete verschleudern zu wollen. 

Wie sich die Nachfrage ändert

Ben Merritt, Direktor für Hypotheken bei YBS, wies darauf hin, wie sich die Nachfrage auf dem Markt verändert hat, einschließlich der Käufer, die größere Objekte und Wohnungen mit höherer Energieeffizienz suchen.

"Mehr Menschen arbeiten selbstständig oder sind als Auftragnehmer beschäftigt, was bedeutet, dass sie über ein unstrukturiertes Einkommen verfügen. Gleichzeitig verändern Faktoren wie die Verlagerung auf hybride Arbeitsverhältnisse nach der globalen Pandemie ihre Ansprüche an ein Haus und damit auch ihren Kreditbedarf", sagte er.

Immer weniger Eigentümer wollen vermieten

Mehr als die Hälfte der Erst- und Umschuldungskäufer ist der Meinung, dass das Vereinigte Königreich Gefahr läuft, innerhalb von fünf Jahren zu einer Nation von Mietern zu werden, während sich fast zwei Drittel der Vermieter gleichzeitig aus dem Mietsektor verdrängt fühlen.

Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass ein überraschend geringer Anteil (38 %) den Kauf als Investition anstrebt.

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Bezahlbarkeit von Immobilien in den verschiedenen Regionen Englands
Bezahlbarkeit von Immobilien in den verschiedenen Regionen EnglandsOffice for National Statistics

Fast zwei Drittel der Vermieter, die an der Umfrage teilnahmen, gaben an, dass das Vermieten als Investition angesichts steigender Kosten, die sich auch auf die Mieter auswirken, immer unattraktiver wird.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Vermieter Paare mit unterhaltsberechtigten Kindern (34 %), Alleinerziehenden (18 %), Geringverdiener (9 %) und Menschen mit Behinderungen (4 %) meiden, und dass das knappe Angebot an privaten Mietwohnungen dazu führen könnte, dass diejenigen, die am meisten Hilfe benötigen, auf der Strecke bleiben werden.

Die Mehrheit der privaten Vermieter (66 %) beabsichtigt, mindestens fünf Jahre lang zu vermieten. Viele von ihnen sind der Meinung, dass die Regierung die Mieter stärker unterstützen sollte, da Änderungen bei der Regulierung und Besteuerung es ihnen erschweren, rentabel zu vermieten.

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